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COPD – chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Symptome erkennen, Atemwege schützen

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine fortschreitende Erkrankung der Atemwege, die die Lebensqualität stark einschränken kann. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über Symptome, Ursachen, Stadien und moderne Therapieansätze, um den Alltag mit COPD besser zu bewältigen. 

Symptome und erste Anzeichen

COPD ist eine chronische Erkrankung der Lunge, die durch eine dauerhafte Verengung der Bronchien entsteht. Typisch sind drei Hauptsymptome, die man als sogenannte AHA-Trias bezeichnet:

  • Atemnot (Dyspnoe) – besonders bei körperlicher Belastung und in späteren Stadien auch in Ruhe

  • Husten – häufig dauerhaft und unabhängig von Infekten

  • Auswurf – oft morgens besonders stark, durch die vermehrte Schleimbildung

Weitere mögliche Symptome

  • Pfeifende Atemgeräusche beim Atmen, vor allem beim Ausatmen

  • Engegefühl in der Brust, das sich bei Belastung verstärken kann

  • Schnelle Erschöpfung und geringere Belastbarkeit

  • Häufige Atemwegsinfekte, die den Krankheitsverlauf verschlimmern können

Da sich COPD oft langsam entwickelt, bleibt sie lange unentdeckt. Betroffene gewöhnen sich häufig an leichten Husten oder Atemnot und suchen erst spät ärztliche Hilfe. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung können jedoch plötzliche Verschlechterungen auftreten, sogenannte Exazerbationen, die meist durch Infekte ausgelöst werden.

💡 Tipp: Wenn Sie anhaltenden Husten oder Atemnot bemerken, suchen Sie frühzeitig Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf. Eine frühe Diagnose hilft, Komplikationen zu vermeiden und die Therapie rechtzeitig zu beginnen.

Ursachen und Risikofaktoren der COPD

Die häufigste Ursache für COPD ist eine langjährige Belastung der Atemwege durch Schadstoffe, insbesondere Zigarettenrauch. Über 90 % der Betroffenen sind aktuelle oder ehemalige Raucher. Doch auch Nichtraucher können erkranken, etwa bei einer genetischen Veranlagung oder einer beruflichen Schadstoffexposition.

Häufige Ursachen und Risikofaktoren

  • Rauchen – der wichtigste und häufigste Faktor

  • Luftverschmutzung & Feinstaub, besonders in Städten

  • Schadstoffe am Arbeitsplatz wie Staub, Dämpfe und Chemikalien

  • Häufige Atemwegsinfekte in der Kindheit, die die Lunge langfristig schädigen können

  • Genetische Faktoren, z. B. Alpha-1-Antitrypsinmangel

  • Asthma in der Vorgeschichte, das das Risiko deutlich erhöhen kann

 

Diese Belastungen führen im Verlauf zu strukturellen Veränderungen der Lunge:

  • Entzündungen der Bronchien, die die Atemwege dauerhaft verengen

  • Vermehrte Schleimbildung, wodurch das Atmen erschwert wird

  • Zerstörung der Lungenbläschen (Lungenemphysem) → weniger Fläche für den Gasaustausch

  • Eingeschränkte Selbstreinigung der Atemwege, was Infekte begünstigt

💡 Tipp: Wenn Sie Risikofaktoren bei sich erkennen, sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arzt über Präventionsmaßnahmen. Eine rechtzeitige Diagnose und angepasste Therapie können das Fortschreiten der COPD deutlich verlangsamen.

 

Stadien der COPD

Die Schwere der COPD wird anhand einer Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) in vier Stadien eingeteilt. Diese Einteilung folgt den GOLD-Kriterien und orientiert sich am Schweregrad der Atemwegsverengung:

 

Je höher das Stadium, desto stärker sind die Beschwerden und desto wichtiger ist eine konsequente Therapie. Wenn Sie eine Verschlechterung Ihrer Atembeschwerden bemerken, sollten Sie umgehend Ihren Arzt kontaktieren, damit die Behandlung angepasst werden kann.

Die Abbildung zeigt eine Tabelle mit drei Spalten: COPD-Stadium, Schweregrad und Typische Symptome.1. COPD-Stadium GOLD 1 Schweregrad: leicht Typische Symptome: leichter Husten, wenig Auswurf 2. COPD-Stadium GOLD 2 Schweregrad: mittel Typische Symptome: Atemnot bei Belastung, häufiger Husten 3. COPD-Stadium GOLD 3 Schweregrad: schwer Typische Symptome: Atemnot schon bei kleinen Anstrengungen, häufige Exazerbationen 4. COPD-Stadium GOLD 4 Schweregrad: sehr schwer Typische Symptome: Atemnot bereits in Ruhe, starke Einschränkungen im Alltag
COPD-Stadien nach GOLD-Klassifikation – Schweregrad und typische Symptome im Überblick.

Behandlungsmöglichkeiten und moderne COPD-Therapie

COPD ist zwar nicht heilbar, aber mit einer individuell abgestimmten Therapie lassen sich die Symptome lindern, das Fortschreiten bremsen und die Lebensqualität deutlich verbessern. Ziel ist, die Atemfunktion möglichst lange zu erhalten und akute Verschlechterungen zu vermeiden.

Medikamentöse Behandlung

  • Bronchodilatatoren – erweitern die Atemwege und lindern Atemnot

  • Inhalative Kortikosteroide – reduzieren Entzündungen in den Bronchien

  • Kombinationstherapien – besonders wirksam in fortgeschrittenen Stadien

  • Antibiotika und Kortison – bei akuten Verschlechterungen (Exazerbationen)

Die Auswahl der Medikamente erfolgt individuell und wird regelmäßig durch den behandelnden Arzt oder die Ärztin überprüft, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Rauchstopp – der wichtigste Schritt zur Verlangsamung der Erkrankung

  • Lungensport & Atemtherapie – für bessere Atemtechnik und höhere Belastbarkeit

  • Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken und COVID-19, um Infekte zu vermeiden

  • Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) – bei schwerer COPD oft notwendig

 

Darüber hinaus kann ein interdisziplinäres Team aus Lungenfachärzten, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und psychosozialer Unterstützung helfen, den Alltag mit COPD besser zu bewältigen.

Quellen:

[1] S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD)“, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin / Deutsche Atemwegsliga, abrufbar unter https://www.atemwegsliga.de/tl_files/eigene-dateien/copd/COPD_Leitlinie_24_08_2018.pdf (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[2] Lungeninformationsdienst – „COPD: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung – Ursachen, Symptome, Stadien und Therapie“, Helmholtz Zentrum München, abrufbar unter https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[3] GOLD – „Global Strategy for the Diagnosis, Management, and Prevention of Chronic Obstructive Pulmonary Disease (GOLD Report 2025)“, Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease, abrufbar unter https://goldcopd.org/2025-gold-report (Abrufdatum: 03.12.2025)

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine progressive Erkrankung der Atemwege, die durch eine dauerhafte Verengung der Bronchien und Zerstörung der Lungenstruktur (Lungenemphysem) gekennzeichnet ist. COPD betrifft weltweit Millionen von Menschen und ist eine der führenden Ursachen für Morbidität und Mortalität.
In diesem Ratgeber finden Sie Informationen zu Symptomen, Ursachen, Risikofaktoren, Stadien und modernen Therapieoptionen.

Symptome und erste Anzeichen

Kardinalsymptome (AHA-Trias)

  • Atemnot (Dyspnoe) – anfangs bei Belastung, später auch in Ruhe

  • Husten – chronisch, oft unabhängig von Infekten

  • Auswurf – besonders morgens ausgeprägt (chronische Bronchitis-Komponente)

Weitere Symptome

  • Giemen oder pfeifende Atemgeräusche

  • Thorakales Engegefühl, verstärkt unter Belastung

  • Leistungsintoleranz, schnelle Erschöpfung

  • Rezidivierende Atemwegsinfekte, die Exazerbationen auslösen können

⚠️ Exazerbationen (plötzliche Verschlechterungen der Symptome, häufig infektiös getriggert) sind prognostisch bedeutsam und erfordern rasches ärztliches Handeln.

Ursachen und Risikofaktoren

Die COPD entsteht primär durch inhalative Noxen und chronische Entzündungsprozesse.

Häufige Ursachen

  • Zigarettenrauchen (Hauptursache in > 90 % der Fälle)

  • Berufliche Exposition gegenüber Staub, Dämpfen oder Chemikalien

  • Umweltfaktoren: Luftverschmutzung, Feinstaub

Risikofaktoren

  • Alpha-1-Antitrypsinmangel (genetische Prädisposition)

  • Asthma bronchiale in der Vorgeschichte

  • Häufige Infekte im Kindesalter mit bleibenden Lungenschäden

  • Hohes Alter → abnehmende Lungenelastizität

Pathophysiologische Folgen

  • Chronische Bronchitis mit Schleimhypersekretion

  • Obstruktion der kleinen Atemwege durch Entzündung und Umbau

  • Lungenemphysem → Zerstörung der Alveolarsepten, verminderte Gasaustauschfläche

  • Einschränkung der mukoziliären Clearance, erhöhte Infektanfälligkeit

Stadien der COPD (nach GOLD-Klassifikation)

Die Einteilung erfolgt mittels Spirometrie (FEV1 in % des Sollwertes) und klinischer Symptomatik.

Stadium (GOLD) FEV1 (nach Bronchodilatation) Klinische Merkmale
GOLD 1 – leicht ≥ 80 % Leichte Atemnot, chronischer Husten möglich
GOLD 2 – mittel 50–79 % Belastungsdyspnoe, chronischer Husten und Auswurf
GOLD 3 – schwer 30–49 % Dyspnoe bei geringer Belastung, häufige Exazerbationen
GOLD 4 – sehr schwer < 30 % oder < 50 % + respiratorische Insuffizienz Dyspnoe in Ruhe, deutliche Einschränkung der Lebensqualität, LTOT oft erforderlich

Zusätzlich wird die Symptomlast (z. B. mMRC, CAT-Score) und die Exazerbationshäufigkeit berücksichtigt, um die Patienten in Gruppen (A–D) einzuteilen.

Behandlungsmöglichkeiten

COPD ist nicht heilbar, jedoch therapierbar. Die Ziele sind:

  • Symptomlinderung

  • Exazerbationsprävention

  • Verbesserung der Lebensqualität

  • Reduktion der Mortalität

Medikamentöse Therapie

  • Bronchodilatatoren (SABA, LABA, LAMA) → erste Wahl, erweitern Atemwege

  • Inhalative Kortikosteroide (ICS) → v. a. bei häufigen Exazerbationen

  • Kombinationstherapien (LABA/LAMA oder LABA/ICS) → in fortgeschrittenen Stadien

  • Systemische Kortikosteroide / Antibiotika → in akuten Exazerbationen

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Rauchstopp (wichtigste Intervention, prognoseverbessernd)

  • Lungensport / Atemphysiotherapie → Verbesserung von Atemtechnik und Belastbarkeit

  • Impfungen (Influenza, Pneumokokken, COVID-19) → Infektprophylaxe

  • Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) → bei chronischer Hypoxämie

  • Ernährungsberatung → bei Untergewicht oder Muskelabbau

Interdisziplinäre Betreuung

Ein Team aus Pneumologen, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern und Psychologen unterstützt Patienten im Alltag, fördert die Therapietreue und verbessert die Prognose.

Fazit

COPD ist eine multifaktorielle, progressive Erkrankung, die frühzeitig erkannt und konsequent behandelt werden muss. Mit einer Kombination aus Rauchstopp, Medikamenten, Physiotherapie und interdisziplinärer Betreuung lässt sich die Lebensqualität vieler Patienten erhalten und das Fortschreiten deutlich verlangsamen.

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