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Diabetisches Fußsyndrom

Füße schützen, Komplikationen vorbeugen

Diabetisches Fußsyndrom (DFS) gehört zu den schwerwiegendsten Spätfolgen von Diabetes mellitus. Es betrifft viele Menschen mit einem langjährigen Diabetes und kann gravierende Komplikationen nach sich ziehen, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

Symptome und erste Anzeichen

Ein diabetisches Fußsyndrom entwickelt sich meist langsam und bleibt oft lange unbemerkt. Es entsteht durch eine Kombination aus Nervenschädigung (Neuropathie) und Durchblutungsstörungen.
Da ein diabetisches Fußsyndrom häufig schmerzlos verläuft, bemerken Betroffene selbst bei schweren Verletzungen oft keine Schmerzen.
Das macht ein diabetisches Fußsyndrom besonders gefährlich, da Infektionen und Komplikationen lange unentdeckt bleiben können.

Typische Anzeichen

  • Ein diabetisches Fußsyndrom verursacht schmerzlose, schlecht heilende Wunden oder Geschwüre an der Fußsohle oder an den Zehen
  • Ein diabetisches Fußsyndrom zeigt sich oft durch starke Hornhaut mit kleinen Einblutungen, die auf Druckstellen hinweisen
  • Bei einem diabetischen Fußsyndrom treten häufig Fehlstellungen wie Krallenzehen oder der sogenannte Charcot-Fuß auf
  • Ein diabetisches Fußsyndrom geht oft mit trockener, rissiger Haut einher, die anfälliger für Verletzungen ist
  • Häufig kommt es bei einem diabetischen Fußsyndrom zu geschwollenen oder ungewöhnlich kalten Füßen
  • Anzeichen einer Infektion bei einem diabetischen Fußsyndrom: Rötung, Wärme, Eiter oder unangenehmer Geruch

💡 Wichtig:
Bleibt ein diabetisches Fußsyndrom unbehandelt, kann es zu schweren Komplikationen führen – bis hin zur Amputation.
Suchen Sie daher schon bei ersten Anzeichen eines diabetischen Fußsyndroms unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin auf.

Ursachen und Risikofaktoren

Ein diabetisches Fußsyndrom entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Die Hauptursachen sind Nervenschädigungen, Durchblutungsstörungen und Infektionen.
Je früher ein diabetisches Fußsyndrom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Hauptursachen

  • Nervenschädigung (Neuropathie) → kleine Verletzungen werden bei einem diabetischen Fußsyndrom oft nicht bemerkt
  • Durchblutungsstörungen → Wunden heilen langsamer und sind anfälliger für Infektionen
  • Infektionen → selbst kleine Wunden können bei einem diabetischen Fußsyndrom gefährlich werden

Wichtige Risikofaktoren

  • Lange Krankheitsdauer von Diabetes erhöht das Risiko für ein diabetisches Fußsyndrom deutlich
  • Ein schlecht eingestellter Blutzucker verschlechtert die Heilungschancen
  • Rauchen verschärft Durchblutungsstörungen und begünstigt ein diabetisches Fußsyndrom
  • Übergewicht und Bewegungsmangel belasten die Gefäße und steigern das Risiko
  • Falsches Schuhwerk kann Druckstellen und Verletzungen fördern, die ein diabetisches Fußsyndrom begünstigen

💡 Tipp:
Regelmäßige Fußkontrollen, die Anpassung des Schuhwerks und eine gute Blutzuckereinstellung sind entscheidend, um ein diabetisches Fußsyndrom zu verhindern.

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Die Behandlung eines diabetischen Fußsyndroms richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und verfolgt mehrere Ziele:
Wunden sollen schneller heilen, Infektionen müssen vermieden und Amputationen verhindert werden.
Gleichzeitig steht die langfristige Erhaltung der Lebensqualität im Fokus.

Wundversorgung und Druckentlastung

  • Professionelle Wundbehandlung → regelmäßige Reinigung und Entfernung von abgestorbenem Gewebe sind bei einem diabetischen Fußsyndrom essenziell
  • Druckentlastung → spezielle Einlagen oder Verbände reduzieren Druckstellen und fördern die Heilung
  • Orthopädisches Schuhwerk → schützt die Füße und beugt weiteren Verletzungen bei einem diabetischen Fußsyndrom vor

Medikamentöse Therapie

  • Antibiotika → bei Infektionen sind diese oft unerlässlich
  • Durchblutungsfördernde Medikamente → verbessern die Sauerstoffversorgung im Gewebe und helfen beim Heilungsprozess
  • Blutzuckerkontrolle → entscheidend, um das Fortschreiten eines diabetischen Fußsyndroms aufzuhalten

Interventionelle Maßnahmen

In schweren Fällen kann ein diabetisches Fußsyndrom operative Eingriffe erfordern:

  • Gefäßaufweitung (Ballonangioplastie) → öffnet verengte Gefäße
  • Bypass-Operationen → legen eine Umleitung für den Blutfluss
  • Chirurgische Wundsanierung → entfernt abgestorbenes Gewebe und stabilisiert die Heilung

Prävention und Selbstfürsorge

Die beste Strategie gegen ein diabetisches Fußsyndrom ist die Vorbeugung:

  • Tägliche Fußkontrollen → frühzeitig kleine Verletzungen erkennen
  • Fußhygiene → regelmäßig waschen und sorgfältig abtrocknen
  • Richtige Fußpflege → keine Selbstbehandlungen bei Druckstellen oder Hornhaut
  • Passendes Schuhwerk → schützt vor Verletzungen und Druckstellen
  • Regelmäßige ärztliche Fußuntersuchungen, besonders bei bestehender Neuropathie

💡 Tipp:
Mit einer frühen Diagnose, einer engmaschigen medizinischen Betreuung und der richtigen Selbstfürsorge lassen sich viele Komplikationen vermeiden.
So kann ein diabetisches Fußsyndrom langfristig kontrolliert und die Lebensqualität erhalten werden.

Quellen:

[1] AWMF – S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Prävention des diabetischen Fußsyndroms“, Reg.-Nr. 057-007, Deutsche Diabetes Gesellschaft, abrufbar unter https://www.awmf.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[2] International Working Group on the Diabetic Foot (IWGDF) – „IWGDF Guidelines on the Prevention and Management of Diabetic Foot Disease 2023“, abrufbar unter https://iwgdfguidelines.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[3] Lungeninformationsdienst / Helmholtz Zentrum München – „Diabetisches Fußsyndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung“ (medizinischer Patientenratgeber), abrufbar unter https://www.lungeninformationsdienst.de (Abrufdatum: 03.12.2025)

Das diabetische Fußsyndrom (DFS) zählt zu den schwerwiegendsten mikro- und makrovaskulären Spätkomplikationen des Diabetes mellitus. Es entsteht durch das Zusammenwirken von peripherer sensomotorischer und autonomer Neuropathie, Makro- und Mikrozirkulationsstörungen sowie sekundären Infektionen. Unbehandelt resultiert eine hohe Morbidität bis hin zur Majoramputation.

Symptome und erste Anzeichen

Das DFS entwickelt sich meist schleichend und bleibt aufgrund der häufig fehlenden Schmerzsymptomatik lange unbemerkt. Charakteristisch ist die Kombination aus ulzerierenden Läsionen, Fehlstellungen und peripherer Durchblutungsstörung.

Typische klinische Befunde

  • Schmerzlose Ulzera an Zehen oder plantarseitig

  • Hyperkeratosen mit subkutanen Hämatomen als Ausdruck von Druckbelastung

  • Fehlstellungen wie Krallenzehen oder Charcot-Fuß

  • Xerose cutis mit Rhagaden und erhöhter Vulnerabilität

  • Ödeme oder auffallend kalte Füße

  • Infektzeichen: Rötung, Überwärmung, Eitersekretion, Foetor

Wichtig: Unbehandelte Ulzera bergen das Risiko schwerer Infektionen und systemischer Komplikationen bis hin zur Amputation.

Pathogenese – Ursachen und Risikofaktoren

Das DFS entsteht durch die Synergie mehrerer pathophysiologischer Mechanismen.

Hauptursachen

  • Diabetische Polyneuropathie (sensibel, motorisch, autonom) → Verletzungen bleiben unbemerkt

  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) → verzögerte Wundheilung

  • Infektionen → begünstigen Gewebszerstörung und Ulkusprogression

Risikofaktoren

  • Langjähriger Diabetes mellitus

  • Persistierende Hyperglykämie (schlechte Stoffwechseleinstellung)

  • Nikotinkonsum → Progression der pAVK

  • Adipositas und Bewegungsmangel → zusätzliche vaskuläre Belastung

  • Ungeeignetes Schuhwerk/Druckstellen → Ulkusentstehung

Therapie – Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Die Therapie ist interdisziplinär (Diabetologie, Angiologie, Gefäßchirurgie, Podologie, Infektiologie) und richtet sich nach Schweregrad und Komorbiditäten.

Wundversorgung und Druckentlastung

  • Débridement und antiseptische Wundversorgung

  • Druckentlastung durch Entlastungsverbände, Orthesen oder spezielle Einlagen

  • Orthopädisches Schuhwerk zur Prävention weiterer Läsionen

Medikamentöse Therapie

  • Antibiotikatherapie bei nachgewiesener Infektion (ggf. kalkuliert → gezielt nach Antibiogramm)

  • Durchblutungsfördernde Maßnahmen (z. B. Prostanoide in Einzelfällen)

  • Optimierte Blutzuckerkontrolle zur Stabilisierung des Heilungsverlaufs

Interventionelle und chirurgische Verfahren

  • Revaskularisation mittels Ballonangioplastie oder Bypass-Operation

  • Chirurgisches Débridement bis hin zur Amputationsvermeidung durch frühzeitige Sanierung

  • Amputation nur bei therapierefraktären Infektionen oder ischämischen Nekrosen

Prävention und Patientenedukation

  • Tägliche Inspektion der Füße durch Patienten oder Angehörige

  • Konsequente Fußhygiene, keine Selbstbehandlung bei Hyperkeratosen

  • Regelmäßige podologische und ärztliche Kontrollen

  • Schuhversorgung und Druckstellenprophylaxe

  • Patientenschulung zur Steigerung der Adhärenz und Risikoreduktion

Fazit

Das DFS ist eine multifaktorielle Komplikation des Diabetes mellitus mit hoher Rezidiv- und Amputationsrate. Ein frühzeitiges Screening, leitliniengerechte Therapie und strukturierte Prävention sind entscheidend für den Erhalt der Extremität und die langfristige Lebensqualität.

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