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Diabetisches Fußsyndrom (DFS) gehört zu den schwerwiegendsten Spätfolgen von Diabetes mellitus. Es betrifft viele Menschen mit einem langjährigen Diabetes und kann gravierende Komplikationen nach sich ziehen, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Ein diabetisches Fußsyndrom entwickelt sich meist langsam und bleibt oft lange unbemerkt. Es entsteht durch eine Kombination aus Nervenschädigung (Neuropathie) und Durchblutungsstörungen.
Da ein diabetisches Fußsyndrom häufig schmerzlos verläuft, bemerken Betroffene selbst bei schweren Verletzungen oft keine Schmerzen.
Das macht ein diabetisches Fußsyndrom besonders gefährlich, da Infektionen und Komplikationen lange unentdeckt bleiben können.
💡 Wichtig:
Bleibt ein diabetisches Fußsyndrom unbehandelt, kann es zu schweren Komplikationen führen – bis hin zur Amputation.
Suchen Sie daher schon bei ersten Anzeichen eines diabetischen Fußsyndroms unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin auf.
Ein diabetisches Fußsyndrom entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Die Hauptursachen sind Nervenschädigungen, Durchblutungsstörungen und Infektionen.
Je früher ein diabetisches Fußsyndrom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
💡 Tipp:
Regelmäßige Fußkontrollen, die Anpassung des Schuhwerks und eine gute Blutzuckereinstellung sind entscheidend, um ein diabetisches Fußsyndrom zu verhindern.
Die Behandlung eines diabetischen Fußsyndroms richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und verfolgt mehrere Ziele:
Wunden sollen schneller heilen, Infektionen müssen vermieden und Amputationen verhindert werden.
Gleichzeitig steht die langfristige Erhaltung der Lebensqualität im Fokus.
In schweren Fällen kann ein diabetisches Fußsyndrom operative Eingriffe erfordern:
Die beste Strategie gegen ein diabetisches Fußsyndrom ist die Vorbeugung:
💡 Tipp:
Mit einer frühen Diagnose, einer engmaschigen medizinischen Betreuung und der richtigen Selbstfürsorge lassen sich viele Komplikationen vermeiden.
So kann ein diabetisches Fußsyndrom langfristig kontrolliert und die Lebensqualität erhalten werden.
Das diabetische Fußsyndrom (DFS) zählt zu den schwerwiegendsten mikro- und makrovaskulären Spätkomplikationen des Diabetes mellitus. Es entsteht durch das Zusammenwirken von peripherer sensomotorischer und autonomer Neuropathie, Makro- und Mikrozirkulationsstörungen sowie sekundären Infektionen. Unbehandelt resultiert eine hohe Morbidität bis hin zur Majoramputation.
Das DFS entwickelt sich meist schleichend und bleibt aufgrund der häufig fehlenden Schmerzsymptomatik lange unbemerkt. Charakteristisch ist die Kombination aus ulzerierenden Läsionen, Fehlstellungen und peripherer Durchblutungsstörung.
Schmerzlose Ulzera an Zehen oder plantarseitig
Hyperkeratosen mit subkutanen Hämatomen als Ausdruck von Druckbelastung
Fehlstellungen wie Krallenzehen oder Charcot-Fuß
Xerose cutis mit Rhagaden und erhöhter Vulnerabilität
Ödeme oder auffallend kalte Füße
Infektzeichen: Rötung, Überwärmung, Eitersekretion, Foetor
Wichtig: Unbehandelte Ulzera bergen das Risiko schwerer Infektionen und systemischer Komplikationen bis hin zur Amputation.
Das DFS entsteht durch die Synergie mehrerer pathophysiologischer Mechanismen.
Diabetische Polyneuropathie (sensibel, motorisch, autonom) → Verletzungen bleiben unbemerkt
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) → verzögerte Wundheilung
Infektionen → begünstigen Gewebszerstörung und Ulkusprogression
Langjähriger Diabetes mellitus
Persistierende Hyperglykämie (schlechte Stoffwechseleinstellung)
Nikotinkonsum → Progression der pAVK
Adipositas und Bewegungsmangel → zusätzliche vaskuläre Belastung
Ungeeignetes Schuhwerk/Druckstellen → Ulkusentstehung
Die Therapie ist interdisziplinär (Diabetologie, Angiologie, Gefäßchirurgie, Podologie, Infektiologie) und richtet sich nach Schweregrad und Komorbiditäten.
Débridement und antiseptische Wundversorgung
Druckentlastung durch Entlastungsverbände, Orthesen oder spezielle Einlagen
Orthopädisches Schuhwerk zur Prävention weiterer Läsionen
Antibiotikatherapie bei nachgewiesener Infektion (ggf. kalkuliert → gezielt nach Antibiogramm)
Durchblutungsfördernde Maßnahmen (z. B. Prostanoide in Einzelfällen)
Optimierte Blutzuckerkontrolle zur Stabilisierung des Heilungsverlaufs
Revaskularisation mittels Ballonangioplastie oder Bypass-Operation
Chirurgisches Débridement bis hin zur Amputationsvermeidung durch frühzeitige Sanierung
Amputation nur bei therapierefraktären Infektionen oder ischämischen Nekrosen
Tägliche Inspektion der Füße durch Patienten oder Angehörige
Konsequente Fußhygiene, keine Selbstbehandlung bei Hyperkeratosen
Regelmäßige podologische und ärztliche Kontrollen
Schuhversorgung und Druckstellenprophylaxe
Patientenschulung zur Steigerung der Adhärenz und Risikoreduktion
Das DFS ist eine multifaktorielle Komplikation des Diabetes mellitus mit hoher Rezidiv- und Amputationsrate. Ein frühzeitiges Screening, leitliniengerechte Therapie und strukturierte Prävention sind entscheidend für den Erhalt der Extremität und die langfristige Lebensqualität.
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