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Herzinsuffizienz

Herzschwäche erkennen, Leben schützen

Die Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, ist eine chronische oder akute Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr genügend Blut durch den Körper pumpen kann. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über Symptome, Ursachen und moderne Therapien, die helfen, die Lebensqualität deutlich zu verbessern. 

Symptome und erste Anzeichen

Eine Herzinsuffizienz kann sich langsam entwickeln oder auch plötzlich auftreten. In beiden Fällen schafft es das Herz nicht mehr, ausreichend Blut und Sauerstoff zu den Organen zu transportieren. Dadurch kommt es zu vielfältigen Beschwerden, die je nach betroffener Herzhälfte oder bei einer Beteiligung beider Herzhälften unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

Da die Erkrankung schleichend beginnen kann, bleiben erste Symptome oft lange unbemerkt. Viele Betroffene interpretieren frühe Anzeichen wie Müdigkeit oder Leistungsabfall zunächst falsch und suchen erst spät ärztliche Hilfe. Eine frühzeitige Abklärung ist jedoch entscheidend, um die Prognose zu verbessern.

Typische Symptome

  • Atemnot (Dyspnoe) – zuerst nur bei körperlicher Belastung, später auch in Ruhe
  • Nächtliche Atemnot oder Atemprobleme im Liegen (Orthopnoe, Asthma cardiale)
  • Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) in Beinen, Knöcheln oder Bauch
  • Schnelle Gewichtszunahme durch Wasseransammlungen
  • Müdigkeit, Erschöpfung und eine deutlich verringerte Leistungsfähigkeit
  • Herzrasen, unregelmäßiger Puls oder Cheyne-Stokes-Atmung im Spätstadium

Eine akute Herzinsuffizienz tritt meist plötzlich auf, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt oder bei einer schweren Herzklappenerkrankung, und erfordert sofortige medizinische Hilfe. Die chronische Herzinsuffizienz hingegen entwickelt sich langsam und verursacht anfangs oft unspezifische Symptome wie leichte Belastungsschwäche oder Abgeschlagenheit.

Je besser Sie auf kleine Veränderungen Ihres Körpers achten, desto eher können Warnsignale erkannt werden. Schon geringfügige Einschränkungen der Belastbarkeit können auf eine beginnende Herzschwäche hinweisen.

💡 Tipp: Wenn Sie Atemnot, plötzliche Gewichtszunahme oder anhaltende Müdigkeit bemerken, suchen Sie umgehend Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf. Eine frühe Diagnose kann das Fortschreiten der Erkrankung entscheidend verlangsamen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen einer Herzinsuffizienz liegen häufig in anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Über Monate oder Jahre verliert das Herz seine Pumpkraft und kann den Körper nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen. Eine rechtzeitige Abklärung der Auslöser ist wichtig, um Folgeschäden an Organen wie Lunge, Nieren oder Gehirn zu vermeiden.

Häufige Ursachen

  • Koronare Herzkrankheit (KHK) oder Herzinfarkt
  • Bluthochdruck (Hypertonie) – dauerhaft erhöhter Druck schwächt den Herzmuskel
  • Herzklappenerkrankungen, die den Blutfluss behindern
  • Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern
  • Kardiomyopathien – Erkrankungen des Herzmuskels
  • Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) infolge von Infektionen

Wichtige Risikofaktoren

  • Rauchen und Bewegungsmangel
  • Diabetes mellitus
  • Übergewicht, das Herz und Kreislauf zusätzlich belastet
  • Chronische Nierenerkrankungen
  • Familiäre Vorbelastung

Die Herzinsuffizienz kann in unterschiedlichen Formen auftreten: als Linksherzinsuffizienz, Rechtsherzinsuffizienz oder Globalinsuffizienz. Welche Beschwerden im Vordergrund stehen, hängt von der betroffenen Herzhälfte ab. Wenn bei Ihnen Risikofaktoren bestehen, sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arzt über geeignete Präventionsmaßnahmen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen.

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Dank moderner Therapien sind die Behandlungsmöglichkeiten heute deutlich besser als noch vor einigen Jahren. Zwar ist eine vollständige Heilung selten, doch mit einer gezielten Therapie lassen sich die Symptome lindern, die Lebenserwartung verlängern und die Lebensqualität deutlich verbessern.

Eine erfolgreiche Behandlung setzt sich meist aus mehreren Bausteinen zusammen und kombiniert medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen. Wichtig ist außerdem die aktive Mitarbeit der Patienten, denn eine gesunde Lebensweise kann den Erfolg der Therapie maßgeblich unterstützen.

Medikamentöse Therapie

  • ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB) → entlasten das Herz und verbessern die Pumpkraft
  • Betablocker → stabilisieren den Herzschlag und schützen das Herz langfristig
  • Diuretika → helfen, überschüssige Flüssigkeit auszuschwemmen und Ödeme zu reduzieren
  • Mineralokortikoid-Antagonisten → regulieren den Flüssigkeitshaushalt und verhindern Überlastungen
  • SGLT2-Hemmer → moderne Wirkstoffe, die in Studien vielversprechende Ergebnisse zeigen

Die Auswahl der Medikamente erfolgt individuell durch den behandelnden Arzt oder die Ärztin. Regelmäßige Kontrolltermine sind entscheidend, um Wirkung und mögliche Nebenwirkungen optimal zu überwachen.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Salzarme Ernährung zur Entlastung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Regelmäßige Bewegung mit einem individuell angepassten Trainingsplan
  • Gewichtskontrolle, um Wassereinlagerungen frühzeitig zu erkennen
  • Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken zum Schutz vor Infekten
  • In schweren Fällen: Herzschrittmacher, Defibrillatoren oder sogar eine Herztransplantation

💡 Tipp: Mit einer frühen Therapie, der konsequenten Einnahme der Medikamente und einem bewussten Lebensstil können Betroffene heute oft viele Jahre aktiv bleiben und die Lebensqualität deutlich steigern.

Quellen:

[1] ESC – European Society of Cardiology: „ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure 2023“, abrufbar unter https://www.escardio.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[2] AWMF – S3-Leitlinie „Chronische Herzinsuffizienz“, Reg.-Nr. 019-007, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, abrufbar unter https://www.awmf.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[3] Deutsche Herzstiftung – Patienteninformationen zu Symptomen, Ursachen und Therapie der Herzinsuffizienz, abrufbar unter https://www.herzstiftung.de (Abrufdatum: 03.12.2025)

Die Herzinsuffizienz ist ein akutes oder chronisches Syndrom infolge struktureller oder funktioneller kardialer Störungen, das zu einer unzureichenden kardialen Auswurfleistung bei normalen Füllungsdrücken oder zu erhöhten intrakardialen Drücken bei Belastung und in Ruhe führt. Charakteristisch ist eine unzureichende Perfusion der Organe mit konsekutiver Symptomatik.

Symptome und erste klinische Zeichen

Eine Herzinsuffizienz kann schleichend progredient oder akut dekompensiert auftreten. Typische Manifestationen ergeben sich aus der unzureichenden kardialen Pumpleistung und sind abhängig davon, ob eine Linksherzinsuffizienz, Rechtsherzinsuffizienz oder eine globale Herzinsuffizienz vorliegt.

Typische Symptome

  • Dyspnoe: zunächst belastungsabhängig, später auch in Ruhe

  • Orthopnoe und nächtliche Dyspnoe (Asthma cardiale)

  • Ödeme: peripher (Beine, Knöchel) oder abdominal (Aszites)

  • Rasche Gewichtszunahme infolge Wasserretention

  • Reduzierte Belastbarkeit, Fatigue, Leistungsknick

  • Palpitationen, Arrhythmien, Cheyne-Stokes-Atmung im Spätstadium

Die akute Herzinsuffizienz manifestiert sich häufig nach Myokardinfarkt, akuter Klappeninsuffizienz oder schweren Rhythmusstörungen und ist ein vitaler Notfall. Die chronische Herzinsuffizienz entwickelt sich langsam, zeigt initial unspezifische Symptome wie Belastungsdyspnoe oder Abgeschlagenheit und wird oft spät diagnostiziert.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Herzinsuffizienz entsteht typischerweise auf dem Boden chronischer kardiovaskulärer Erkrankungen.

Häufige Ursachen

  • Koronare Herzkrankheit (KHK) / Myokardinfarkt

  • Arterielle Hypertonie mit konsekutiver Myokardhypertrophie und -insuffizienz

  • Klappenvitien (Stenosen, Insuffizienzen)

  • Herzrhythmusstörungen, v. a. Vorhofflimmern

  • Kardiomyopathien (dilatativ, hypertroph, restriktiv)

  • Myokarditis infektiöser oder autoimmuner Genese

Relevante Risikofaktoren

  • Nikotinkonsum, Bewegungsmangel

  • Diabetes mellitus

  • Adipositas mit kardialer Mehrbelastung

  • Chronische Niereninsuffizienz

  • Positive Familienanamnese

Die klinische Ausprägung hängt davon ab, ob eine Linksherzinsuffizienz, eine Rechtsherzinsuffizienz oder eine globale Insuffizienz vorliegt.

Therapieansätze und Prognose

Eine kausale Heilung ist nur in Ausnahmefällen möglich (z. B. kurative Therapie einer Myokarditis, operative Klappenkorrektur). Ziel der modernen Therapie ist die Symptomkontrolle, Prognoseverbesserung und Reduktion von Hospitalisierungen.

Medikamentöse Therapie (gemäß Leitlinien)

  • ACE-Hemmer / Angiotensin-Rezeptor-Blocker (ARB): Nachlastsenkung, Remodeling-Hemmung

  • Betablocker: Frequenzkontrolle, antiarrhythmischer Schutz, Verbesserung der Prognose

  • Diuretika: Volumenentlastung, Symptomkontrolle bei Ödemen

  • Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten (MRA): Prognoseverbesserung, Aldosteronblockade

  • SGLT2-Inhibitoren: neuer Standard, prognoseverbessernd unabhängig vom Diabetesstatus

Die Auswahl erfolgt stadiengerecht und unter Berücksichtigung von Komorbiditäten. Regelmäßige Kontrollen sind essenziell zur Dosisoptimierung und Nebenwirkungsüberwachung.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Kochsalzrestriktion und angepasste Flüssigkeitsbilanzierung

  • Körperliches Training im Rahmen kardiologischer Rehabilitation

  • Gewichtskontrolle zur Früherkennung von Flüssigkeitsretention

  • Impfungen (Influenza, Pneumokokken) zur Infektprophylaxe

  • Gerätetherapie: ICD, CRT bei Indikation, ggf. VAD-Implantation

  • Ultima Ratio: Herztransplantation bei terminaler Herzinsuffizienz

Fazit

Die Herzinsuffizienz ist eine chronisch-progrediente Systemerkrankung mit hoher Morbidität und Mortalität. Ein leitliniengerechtes Therapiemanagement aus Pharmakotherapie, nicht-medikamentösen Maßnahmen und ggf. interventionellen Verfahren verbessert die Lebensqualität und Prognose erheblich.

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