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Migräne

Auslöser erkennen, Schmerzen lindern

Migräne ist eine häufige Erkrankung, die zu wiederkehrenden, starken Kopfschmerzattacken führt und den Alltag deutlich einschränken kann. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über Symptome, Ursachen und moderne Behandlungsmöglichkeiten, um die Lebensqualität zu verbessern.

Symptome und erste Anzeichen

Typisch für eine Migräne sind starke, pulsierende Kopfschmerzen, die häufig einseitig auftreten und sich im Verlauf verstärken können. Eine Attacke dauert oft mehrere Stunden und kann ohne Behandlung sogar bis zu drei Tage anhalten. Während dieser Zeit fühlen sich Betroffene meist stark eingeschränkt, da selbst einfache Tätigkeiten im Alltag schwerfallen.

Die Symptome können individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Manche Patienten haben nur seltene Anfälle, während andere mehrmals pro Monat betroffen sind. Je früher die Beschwerden erkannt werden, desto besser lassen sich geeignete Therapien einleiten.

Wenn Sie regelmäßig unter Kopfschmerzen und anderen typischen Symptomen leiden, sollten Sie sich frühzeitig von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen lassen. Eine rechtzeitige Diagnose kann helfen, die passende Therapie zu wählen und die Lebensqualität langfristig zu verbessern.

Häufige Symptome

  • Übelkeit, manchmal begleitet von Erbrechen
  • Lichtempfindlichkeit und Geräuschempfindlichkeit
  • Verstärkte Beschwerden bei Bewegung, z. B. Treppensteigen oder körperlicher Aktivität
  • Migräne mit Aura bei etwa einem Drittel der Betroffenen:
    • Sehstörungen wie Lichtblitze, Flimmern oder verschwommene Sicht
    • Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Gesicht oder Händen
    • Sprechstörungen in seltenen Fällen

Treten diese Aura-Symptome ohne begleitende Kopfschmerzen auf, spricht man von einer stillen Migräne. Für viele Betroffene ist das besonders verwirrend, da keine Schmerzen auftreten, die Diagnose jedoch trotzdem „Migräne“ lautet.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen der Migräne sind noch nicht vollständig geklärt. Experten gehen davon aus, dass mehrere biologische, genetische und umweltbedingte Faktoren zusammenspielen, die die Reizverarbeitung im Gehirn und das Nervensystem beeinflussen. Diese Überempfindlichkeit führt dazu, dass bestimmte Reize – etwa Licht, Geräusche oder Stress – bei Betroffenen leichter eine Attacke auslösen.

Mögliche Ursachen

  • Genetische Veranlagung – Migräne tritt oft familiär gehäuft auf
  • Veränderungen der Reizverarbeitung im Gehirn, die die Schmerzempfindlichkeit erhöhen
  • Einfluss von Umwelt- und Lebensstilfaktoren, die das Nervensystem zusätzlich belasten

Häufige Auslöser (Trigger)

  • Schlafmangel oder unregelmäßiger Schlaf
  • Stress oder die Entspannung nach stressigen Phasen
  • Hormonelle Schwankungen, z. B. vor der Periode oder während der Wechseljahre
  • Wetterumschwünge und starke Temperaturschwankungen
  • Alkohol, Nikotin oder bestimmte Lebensmittel wie Rotwein, Käse oder Schokolade
  • Starke Gerüche, etwa Parfum oder Chemikalien
  • Zeitverschiebungen oder Jetlag

💡 Tipp: Ein Migränetagebuch kann helfen, persönliche Auslöser besser zu erkennen. Notieren Sie Datum, Dauer, Begleitsymptome und mögliche Trigger, um Muster zu identifizieren und langfristig Attacken gezielt vorzubeugen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Migräne richtet sich nach der Häufigkeit, dem Schweregrad und den individuellen Auslösern der Attacken. Dabei werden in der Regel zwei Ansätze kombiniert: die Akuttherapie zur Linderung einer aktuellen Attacke und die Prophylaxe zur Vorbeugung künftiger Anfälle.

Eine umfassende Therapie berücksichtigt sowohl Medikamente als auch Lebensstilmaßnahmen, um die Belastung durch Migräne langfristig zu reduzieren.

Akuttherapie

  • Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol
  • Spezielle Migränemedikamente wie Triptane, die gezielt auf die Gefäße im Gehirn wirken
  • Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen, um Begleitsymptome zu lindern

Wichtig ist, dass Schmerzmittel nicht zu häufig eingesetzt werden, da sonst sogenannte medikamenteninduzierte Kopfschmerzen entstehen können. Ihr Arzt kann helfen, die richtige Dosierung festzulegen.

Vorbeugung (Prophylaxe)

  • Medikamente zur Migräneprophylaxe, um Attacken seltener und schwächer werden zu lassen
  • Entspannungsverfahren wie Yoga, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung
  • Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus zur Stabilisierung des Nervensystems
  • Vermeidung persönlicher Trigger, die in einem Migränetagebuch erkannt wurden

Zusätzlich können Selbsthilfegruppen, digitale Communities und Migräneschulungen dabei helfen, den Umgang mit der Erkrankung im Alltag zu verbessern und Lebensqualität zurückzugewinnen.

Quellen:

[1] AWMF – S1-Leitlinie „Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne“, Reg.-Nr. 030-057, Deutsche Gesellschaft für Neurologie, abrufbar unter https://www.awmf.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[2] International Headache Society (IHS) – „The International Classification of Headache Disorders (ICHD-3)“, abrufbar unter https://ichd-3.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[3] American Migraine Foundation – Patienteninformationen zu Symptomen, Ursachen, Triggern und Behandlungsmöglichkeiten der Migräne, abrufbar unter https://americanmigrainefoundation.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

Die Migräne ist eine primäre Kopfschmerzerkrankung aus der Gruppe der idiopathischen Kopfschmerzen, charakterisiert durch rezidivierende, oft einseitige Kopfschmerzattacken, die mit vegetativen und neurologischen Symptomen einhergehen. Sie zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen und stellt eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität dar.

Symptome und erste Anzeichen

Migräneattacken verlaufen typischerweise phasenhaft und können über Stunden bis Tage andauern. Die Schmerzintensität ist meist mittel bis stark, pulsierend und verschlechtert sich bei körperlicher Aktivität.

Leitsymptome

  • Pulsierender, meist einseitiger Kopfschmerz (Lokalisation oft temporal oder retroorbital)
  • Dauer: 4-72 Stunden ohne Therapie
  • Begleitsymptome:
    • Übelkeit/Erbrechen
    • Photophobie und Phonophobie
    • Verschlechterung bei Bewegung

Aura-Symptome (bei ca. 30 % der Betroffenen)

  • Visuelle Aura: Flimmerskotome, Lichtblitze, Verschwommensehen
  • Sensorische Aura: Parästhesien, Hypästhesien (Gesicht, Hände)
  • Sprachstörungen: Dysphasie (seltener)

Besonderheit: Eine Migräne ohne Kopfschmerz (stille Migräne) ist möglich, wenn Aura-Symptome isoliert auftreten.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Pathophysiologie der Migräne ist komplex und multifaktoriell. Es wird von einer genetischen Prädisposition und einer gestörten neuronalen Reizverarbeitung ausgegangen.

Pathophysiologische Mechanismen

  • Cortical Spreading Depression (CSD): wellenartige neuronale Depolarisation, assoziiert mit Aura
  • Trigeminovaskuläre Aktivierung: Freisetzung vasoaktiver Neuropeptide (CGRP, Substanz P) → neurogene Entzündung
  • Veränderte Schmerzmodulation im Hirnstamm

Häufige Triggerfaktoren

  • Schlafmangel, unregelmäßiger Schlaf
  • Stress bzw. Entspannung nach Stress („Weekend-Migräne“)
  • Hormonelle Veränderungen (Menstruationszyklus, Klimakterium)
  • Nahrungsmittel: Alkohol (v. a. Rotwein), Käse, Schokolade
  • Wetter- und Temperaturwechsel
  • Sinnesreize: starke Gerüche, Lichtreize
  • Jetlag, Schichtarbeit

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie der Migräne basiert auf einem zweigleisigen Ansatz:

  1. Akuttherapie zur Linderung der Attacke
  2. Prophylaxe zur Reduktion von Häufigkeit und Schweregrad

Akuttherapie

  • Nicht-opioide Analgetika: Ibuprofen, ASS, Naproxen, Paracetamol
  • Triptane (Sumatriptan, Rizatriptan etc.) → spezifische Migränetherapie
  • Antiemetika (Metoclopramid, Domperidon) bei ausgeprägter Übelkeit

⚠️ Hinweis: Übergebrauch von Schmerzmitteln kann zu medikamenteninduziertem Kopfschmerz (MÜK) führen.

Prophylaxe

  • Medikamentös:
    • Betablocker (z. B. Metoprolol, Propranolol)
    • Antiepileptika (Topiramat, Valproat)
    • Kalziumantagonisten (Flunarizin)
    • CGRP-Antikörper (Erenumab, Fremanezumab, Galcanezumab) – neue zielgerichtete Therapieoption
  • Nicht-medikamentös:
    • Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus
    • Stressmanagement, Entspannungstechniken (PMR, Yoga)
    • Ausdauersport (regelmäßig, moderat)
    • Identifikation und Vermeidung individueller Trigger (Migränetagebuch)

Fazit

Die Migräne ist eine chronisch-rezidivierende neurologische Erkrankung, deren Pathophysiologie durch genetische Prädisposition und trigeminovaskuläre Mechanismen geprägt ist.

  • Frühe Diagnose und strukturierte Akuttherapie verbessern die Attackenkontrolle.
  • Evidenzbasierte Prophylaxe (Betablocker, Antiepileptika, CGRP-Antikörper) reduziert Anfallsfrequenz und -intensität.
  • Lebensstilinterventionen sind essenziell zur Langzeitstabilisierung.

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