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Multiple Sklerose

Wenn Entzündungen das Nervensystem aus dem Gleichgewicht bringen

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische neurologische Erkrankung, bei der das Immunsystem die schützenden Strukturen der Nerven angreift. Die Symptome entwickeln sich oft schubweise oder langsam fortschreitend. Dieser Ratgeber erklärt verständlich, wie MS entsteht, welche Anzeichen auftreten können und welche modernen Behandlungsmöglichkeiten – einschließlich ergänzender Verfahren wie der intermittierenden Unterdrucktherapie mit FlowOx™ – heute zur Verfügung stehen.

Symptome und erste Anzeichen

Die Symptome von Multiple Sklerose (MS) können sehr unterschiedlich sein, weil verschiedene Bereiche des zentralen Nervensystems betroffen sein können. Erste Anzeichen treten oft schubweise auf, können aber auch schleichend beginnen. Zu den häufigsten frühen Symptomen gehören Sehstörungen, Taubheitsgefühle, Muskelschwäche oder ein unsicheres Gangbild. Viele Betroffene berichten anfangs von Missempfindungen wie Kribbeln in Armen oder Beinen oder einer plötzlich eingeschränkten Koordination. Auch anhaltende Müdigkeit (Fatigue), die nicht durch Schlaf erklärbar ist, zählt zu den typischen Beschwerden.

Häufige Symptome

  • Sensibilitätsstörungen (Kribbeln, Taubheit, Brennen)
  • Muskelschwäche oder schnelle Ermüdbarkeit
  • Sehstörungen wie verschwommenes Sehen oder Schmerzen beim Augenbewegen
  • Gleichgewichtsprobleme, Gangunsicherheit
  • Blasen- oder Darmfunktionsstörungen
  • Anhaltende Fatigue
  • Konzentrationsschwierigkeiten

⚠️ Hinweis: Diese Symptome können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Eine ärztliche Abklärung ist daher immer notwendig, um eine sichere Diagnose zu stellen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen der Erkrankung sind bis heute nicht vollständig geklärt. Multiple Sklerose entsteht vermutlich durch ein Zusammenspiel aus genetischen Faktoren, Umweltfaktoren und fehlgesteuerten Immunreaktionen.

Wichtige Risikofaktoren

  • genetische Veranlagung
  • frühere virale Infektionen (z. B. Epstein-Barr-Virus)
  • Vitamin-D-Mangel
  • Rauchen
  • höheres Risiko in bestimmten geografischen Regionen

💡 Tipp: Ein gesunder Lebensstil – ausreichend Sonnenlicht, ausgewogene Ernährung und Nichtrauchen – kann die Krankheitsaktivität positiv beeinflussen.

 

Verlauf und Stadien

Multiple Sklerose verläuft individuell sehr unterschiedlich. Man unterscheidet drei Hauptformen:

Schubförmig-remittierende MS (RRMS)

Schübe mit neuen oder verstärkten Symptomen, gefolgt von Erholungsphasen.

Sekundär progrediente MS (SPMS)

Die Symptome verschlechtern sich allmählich, auch ohne erkennbare Schübe.

Primär progrediente MS (PPMS)

Langsamer, stetiger Funktionsverlust vom Beginn an.

Begleitend können chronische Schmerzen, Fatigue, Bewegungseinschränkungen oder Durchblutungsstörungen auftreten – insbesondere in den Beinen.

 

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Die Behandlung von Multiple Sklerose verfolgt mehrere Ziele:
Symptome lindern, Krankheitsschübe verhindern, Fortschreiten verlangsamen und die Lebensqualität verbessern. Sie umfasst verschiedene Bausteine, die individuell kombiniert werden.

Medikamentöse Therapie

  • Es stehen unterschiedliche Medikamente zur Verfügung:
  • Schubtherapie (hochdosierte Kortikosteroide)
  • Basistherapien zur Reduktion der Krankheitsaktivität
  • Eskalationstherapien bei schweren oder aktiven Verläufen
  • Medikamente zur Linderung einzelner Symptome (z. B. Spastik, Schmerzen, Fatigue)

Rehabilitative Maßnahmen

  • Physiotherapie zur Verbesserung von Kraft, Koordination und Beweglichkeit
  • Ergotherapie zur Unterstützung im Alltag
  • Logopädie bei Sprech- oder Schluckstörungen

Ergänzende Therapien – Intermittierende Unterdrucktherapie mit FlowOx™

Viele Menschen mit Multiple Sklerose entwickeln Durchblutungsstörungen oder Kältegefühle in den Beinen. Hier kann die intermittierende Unterdrucktherapie (IUT) mit FlowOx™ unterstützend wirken. FlowOx™ erzeugt rhythmisch wechselnde Unterdruckzyklen um den Fuß und Unterschenkel. Dadurch wird die Mikrozirkulation angeregt, die Sauerstoffversorgung des Gewebes verbessert und Schmerzen können reduziert werden. Erste Anwenderberichte und Studien zeigen positive Effekte auf:

  • Wärmeempfinden der Beine
  • Gehfähigkeit und Mobilität
  • Wundheilungsprozesse bei Begleiterkrankungen wie pAVK oder diabetischen Läsionen
  • Reduktion von Ruheschmerzen

FlowOx™ ist nicht als MS-Therapie zugelassen, kann aber begleitend eingesetzt werden, um Symptome wie Durchblutungsstörungen oder Wunden zu verbessern – z. B. im Rahmen des emano project https://emano.flowox.com/de/ .

Fazit
Multiple Sklerose ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die viele Fragen mit sich bringt. Je früher Symptome erkannt und behandelt werden, desto größer sind die Chancen, den Verlauf positiv zu beeinflussen. Moderne Therapieformen – von Medikamenten bis hin zu ergänzenden Verfahren wie FlowOx™ – helfen heute vielen Menschen, ein aktives und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Ein Fuß befindet sich im FlowOx™ System, einem medizinischen Gerät zur gepulsten Unterdrucktherapie, das im emano project getestet wird.
Anwendung des FlowOx™ Systems zur gepulsten Unterdrucktherapie im Rahmen von emano project.

Quellen:

[1] DGN/DMSG (2022): Patientenleitlinie „Multiple Sklerose“. Zugriff am 28.11.2025 unter https://www.dmsg.de/fileadmin/public/DMSG/Dokumente/MS_Therapie/Patientenleitlinie_Mulitple-Sklerose_Stand_Maerz-2022_DGN.pdf

,
[2] AAN (2018, reaffirmed 2024): Practice Guideline Recommendations: Disease-modifying Therapies for Adults with Multiple Sclerosis. Zugriff am 28.11.2025 unter https://www.aan.com/Guidelines/home/GuidelineDetail/898

,
[3] MS Trust (o.J.): About MS. Zugriff am 28.11.2025 unter https://mstrust.org.uk/information-support/about-ms

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche, immunvermittelte Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der autoreaktive Immunprozesse zu Demyelinisierung, axonaler Schädigung und neurodegenerativen Veränderungen führen. Der klinische Verlauf ist heterogen und kann schubförmig-remittierend, sekundär progredient oder primär progredient verlaufen. Die Symptomatik ergibt sich aus disseminierten Läsionen in Gehirn und Rückenmark und umfasst sensible, motorische, visuelle sowie kognitive Funktionsstörungen.

Symptome und erste Anzeichen

Die klinische Symptomatik der Multiplen Sklerose (MS) ist aufgrund der disseminierten ZNS-Läsionen ausgesprochen variabel. Frühe Manifestationen resultieren aus fokalen demyelinisierenden Entzündungsherden in Gehirn oder Rückenmark und treten überwiegend schubförmig auf. Ein schleichender Beginn ist jedoch ebenfalls möglich. Typische Erstsymptome beruhen auf Leitungsstörungen zentraler Nervenbahnen und umfassen insbesondere sensible, visuelle, motorische und koordinative Defizite sowie eine ausgeprägte zentrale Fatigue.

H3: Häufige Symptome

  • Sensibilitätsstörungen (Parästhesien, Hypästhesien, Dysästhesien)
  • Motorische Paresen, erhöhte Ermüdbarkeit der Muskulatur
  • Visuelle Symptome wie Optikusneuritis mit Visusminderung, Nebelsehen oder retrobulbären Schmerzen
  • Störungen der Stand- und Gangataxie, Gleichgewichtsdysregulation
  • Neurogene Blasen- oder Darmfunktionsstörungen
  • Zentrale Fatigue (körperliche und kognitive Erschöpfbarkeit)
  • Kognitive Beeinträchtigungen, z. B. reduzierte Konzentrations- und Merkfähigkeit

⚠️ Hinweis: Die Symptomatik ist nicht spezifisch für MS. Eine zeitnahe neurologische Diagnostik (MRT, Liquoranalytik, evozierte Potenziale) ist essenziell zur Abklärung.

 

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ätiologie der Multiplen Sklerose ist multifaktoriell. Nach aktueller Evidenz besteht ein Zusammenspiel aus genetischer Prädisposition, Umweltfaktoren und fehlgesteuerten immunologischen Mechanismen.

Wichtige Risikofaktoren

  • Genetische Prädisposition (HLA-DRB1*15:01 u. a. assoziiert)
  • Virale Trigger, insbesondere Epstein-Barr-Virus (EBV)
  • Vitamin-D-Mangel bzw. geringe Sonnenexposition
  • Nikotinabusus
  • Geografische Häufung in nördlichen Breiten mit niedriger UV-Exposition

💡 Tipp für den klinischen Verlauf: Modifizierbare Faktoren wie Vitamin-D-Optimierung und Rauchstopp wirken sich positiv auf die Krankheitsaktivität aus.

Verlauf und Stadien

MS weist einen heterogenen, häufig über Jahre wechselnden Verlauf auf. Die Klassifikation in Verlaufsformen dient der prognostischen Einschätzung und Therapieplanung.

Schubförmig-remittierende MS (RRMS)

Schubförmig auftretende neurologische Defizite mit teilweiser oder vollständiger Remission. Häufigste Erstmanifestation.

Sekundär progrediente MS (SPMS)

Kontinuierliche neurologische Verschlechterung infolge neurodegenerativer Prozesse – häufig nach längerer RRMS-Phase.

Primär progrediente MS (PPMS)

Von Beginn an progredienter Funktionsverlust ohne erkennbare Schubaktivität.

Begleitend treten häufig chronische Schmerzen, Fatigue, spastische Tonuserhöhungen oder circulatorische Dysregulationen (z. B. periphere Kälteempfindung) auf.

 

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Die Therapieziele umfassen:

  • Reduktion der inflammatorischen Aktivität
  • Verhinderung neuer Läsionen
  • Verzögerung der Progression
  • Linderung der Symptomatik
  • Erhalt der Lebensqualität und Funktionalität

Eine individuelle, krankheitsphasenadaptierte Therapieauswahl ist essenziell.

Medikamentöse Therapie

  • Schubtherapie:
    Hochdosierte Glukokortikosteroide zur Reduktion akuter entzündlicher Aktivität
  • Basistherapien (DMTs):
    Interferon-β, Glatirameracetat, Dimethylfumarat, Teriflunomid
  • Eskalationstherapien:
    z. B. Natalizumab, Ocrelizumab, Alemtuzumab, Cladribin bei hochaktiver oder therapierefraktärer MS
  • Symptomatische Therapie:
    • Spastik (Baclofen, Tizanidin)
    • neuropathische Schmerzen (Pregabalin, Duloxetin)
    • Fatigue (Modafinil, Amantadin, nicht-pharmakologische Ansätze)
    • Behandlung neurogener Funktionsstörungen

Rehabilitative Maßnahmen

  • Physiotherapie zur Verbesserung von Kraft, Koordination, Gangbild
  • Ergotherapie zur Alltagskompetenz
  • Logopädie bei Dysarthrie oder Dysphagie
  • Neuropsychologische Therapie bei kognitiven Defiziten

 

Ergänzende Therapie – Intermittierende Unterdrucktherapie mit FlowOx™

Viele Patientinnen und Patienten mit MS entwickeln im Verlauf begleitende vasomotorische oder neurogene Durchblutungsstörungen, insbesondere an den unteren Extremitäten. Im Rahmen des emano project wird FlowOx™ als ergänzende, nicht-medikamentöse Therapie evaluiert.

H3: Wirkmechanismus der IUT mit FlowOx™
FlowOx™ erzeugt alternierende Phasen aus Unterdruck und Umgebungsdruck, wodurch:

  • die Mikrozirkulation gesteigert
  • der arteriovenöse Druckgradient erhöht
  • die Gewebeoxygenierung verbessert
  • periphere Beschwerden (Kältegefühl, Schmerzen) reduziert

Erste klinische Nutzungsdaten deuten u. a. auf Verbesserungen hin bei:

  • Hauttemperatur und Perfusion
  • Gehfähigkeit und Mobilität
  • Wundheilungsverläufen bei komorbiden Gefäßläsionen
  • Reduktion von Ruheschmerzen

⚠️ Hinweis für Fachkreise: FlowOx™ ist nicht als MS-Therapie zugelassen, sondern wird komplementär eingesetzt zur Behandlung peripherer Durchblutungsstörungen – insbesondere im Rahmen des emano project.

Fazit

Multiple Sklerose ist eine heterogene, chronisch-entzündliche Erkrankung des ZNS mit komplexer Pathophysiologie. Eine frühzeitige Diagnosestellung und konsequente, individuell adaptierte Therapie sind entscheidend, um Krankheitsaktivität zu minimieren und langfristige Funktionsverluste zu vermeiden.
Komplementäre Ansätze wie die intermittierende Unterdrucktherapie können bei begleitenden peripheren Durchblutungsstörungen oder Wundheilungsproblemen einen zusätzlichen Nutzen bieten, ersetzen jedoch keine immunmodulatorische MS-Therapie.

Verknüpfte Therapien

Hier finden Sie Therapien zu denen diese Erkrankung passt. 

Intermittierende Unterdrucktherapie mit FlowOx 2.0
Die intermittierende Unterdrucktherapie mit FlowOx 2.0 ist eine moderne, nicht-invasive Behandlungsmethode zur Förderung…

Verknüpfte Selbsthilfegruppen

Hier finden Sie Selbsthilfegruppen die zu dieser Erkrankung passen.

dmsg Bundesverband e.V.

Online & Präsenz
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Regionalgruppen
Ansprechpartner:
dmsg Bundesverband e.V.
Email-Adresse:
dmsg@dmsg.de

Verknüpfte Verordnungsvordrucke

Hier finden Sie passende Vordrucke zu dieser Erkrankung.

emano project – FlowOx
MS verstehen: Damit Sorgen leichter werden und Signale erkennbarer.

Verknüpfte Produkte

Hier finden Sie passende Produkte zu dieser Therapie.

Gefäß- und Wundtherapie

FlowOx 2.0

Therapiegerät zur Durchblutungsförderung
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