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Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Durchblutung fördern, Lebensqualität bewahren

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine langandauernde Gefäßerkrankung, die durch Durchblutungsstörungen in Armen oder Beinen verursacht wird. Meist sind die Beine betroffen, da dort die Arterien besonders anfällig für Ablagerungen sind. Die pAVK führt dazu, dass Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.

Symptome und erste Anzeichen

Die pAVK entwickelt sich oft langsam und kann jahrelang unbemerkt bleiben. Das macht die Erkrankung besonders tückisch, weil erste Beschwerden oft erst auftreten, wenn die Arterien bereits stark verengt sind. In dieser Phase ist die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Muskulatur bereits eingeschränkt, was sich zunächst nur bei Belastung bemerkbar macht.

Eine frühe Diagnose der pAVK ist entscheidend, um Folgeschäden wie Gewebeverlust, schlecht heilende Wunden oder sogar Amputationen zu verhindern. Je eher die Erkrankung erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln und das Fortschreiten verlangsamen.

Typische Symptome

Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Schmerzen beim Gehen, besonders in den Waden – sie verschwinden in Ruhe und kehren bei Belastung zurück
  • Häufige Pausen beim Laufen („Schaufensterkrankheit“), weil die Schmerzen zu stark werden
  • Kalte, blasse oder bläuliche Haut an Beinen oder Füßen – ein Hinweis auf Durchblutungsstörungen
  • Kribbeln oder Schwächegefühl in den Beinen, besonders nach längeren Gehstrecken
  • Hautveränderungen wie weniger Haare, brüchige Nägel oder eine dünnere, empfindlichere Haut

Diese Symptome entstehen durch die verminderte Durchblutung und zeigen, dass die pAVK das Gewebe bereits beeinträchtigt.

Spätstadium

Wird die pAVK nicht behandelt, kann sie in ein fortgeschrittenes Stadium übergehen:

  • Schmerzen auch in Ruhe, vor allem nachts, wenn die Beine hochliegen
  • Offene Wunden, die nur schwer oder gar nicht heilen
  • Absterben von Gewebe (Nekrosen), das im schlimmsten Fall eine Amputation notwendig machen kann

💡 Tipp: Suchen Sie bereits bei den ersten Anzeichen einer pAVK einen Arzt oder eine Ärztin auf. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto größer sind die Chancen, den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die häufigste Ursache der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist die Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Dabei lagern sich Fette, Cholesterin und Kalk an den Gefäßwänden ab. Diese Ablagerungen engen die Arterien ein oder blockieren sie vollständig. In der Folge wird das betroffene Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

Neben dem natürlichen Alterungsprozess tragen auch Lebensstilfaktoren und Vorerkrankungen entscheidend zur Entstehung der pAVK bei.

Wichtige Risikofaktoren

  • Rauchen → größter Risikofaktor, da es die Gefäßwände direkt schädigt
  • Diabetes mellitus → begünstigt Gefäßveränderungen und verzögert die Heilung
  • Bluthochdruck → belastet die Arterien dauerhaft und fördert Arterienverkalkung
  • Erhöhte Blutfettwerte → führen zur Bildung von Plaques
  • Bewegungsmangel und Übergewicht → verstärken den Blutstau in den Beinen
  • Ungesunde Ernährung mit hohem Fett- und Zuckergehalt
  • Familiäre Vorbelastung → genetische Faktoren können das Risiko zusätzlich erhöhen

 

💡 Hinweis: Über 70 % der Patienten mit pAVK haben gleichzeitig Herz- oder Hirngefäßprobleme. Daher gilt die Erkrankung als Warnsignal für Gefäßschäden im gesamten Körper.

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Die Behandlung der pAVK verfolgt zwei zentrale Ziele:

  1. Symptome lindern und die Beweglichkeit verbessern
  2. Komplikationen verhindern, wie Amputationen, Herzinfarkte oder Schlaganfälle

Je nach Stadium und Begleiterkrankungen werden konservative Maßnahmen, Medikamente oder operative Eingriffe eingesetzt.

Konservative Maßnahmen

  • Rauchstopp → der wichtigste Schritt zur Verbesserung der Gefäßgesundheit
  • Regelmäßiges Gehtraining → fördert die Bildung neuer Gefäßverbindungen und verbessert die Durchblutung
  • Gesunde Ernährung → stabilisiert Blutzucker- und Blutfettwerte
  • Gewichtsreduktion → entlastet Herz, Gefäße und Gelenke

Medikamentöse Behandlung

  • Blutverdünner → verhindern neue Blutgerinnsel
  • Cholesterinsenker → stabilisieren die Gefäßwände und reduzieren Ablagerungen
  • Medikamente zur Blutdruck- und Blutzuckerkontrolle → bremsen das Fortschreiten der pAVK

Eingriffe und Operationen

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, können minimalinvasive Verfahren oder operative Eingriffe notwendig sein:

  • Ballonaufdehnung → Engstellen werden mithilfe eines Ballons erweitert
  • Stent-Einlage → hält das betroffene Gefäß dauerhaft offen
  • Bypass-Operation → schafft eine neue Umgehung, damit das Blut wieder ungehindert fließen kann

Diese Verfahren helfen, die Durchblutung nachhaltig zu verbessern und schwerwiegende Folgen wie Gewebeschäden zu verhindern.

💡 Tipp: Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Behandlung der pAVK verbessern die Prognose erheblich und tragen entscheidend dazu bei, die Lebensqualität langfristig zu erhalten.

Quellen:

[1] AWMF – S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK)“, Reg.-Nr. 065-003, Deutsche Gesellschaft für Angiologie, abrufbar unter https://www.awmf.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[2] European Society of Cardiology (ESC) – Guidelines on the Diagnosis and Treatment of Peripheral Arterial Diseases, abrufbar unter https://www.escardio.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[3] National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI) – „Peripheral Artery Disease (PAD): Symptoms, Causes and Treatment“, abrufbar unter https://www.nhlbi.nih.gov (Abrufdatum: 03.12.2025)

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine chronisch-progrediente Atherosklerose der Extremitätenarterien, vornehmlich der Beinarterien. Sie führt zu einer kritischen Minderperfusion des Gewebes mit konsekutiver Einschränkung von Sauerstoff- und Nährstoffversorgung. Die pAVK ist nicht nur eine lokale Durchblutungsstörung, sondern auch ein Marker systemischer Atherosklerose und damit ein signifikanter Risikofaktor für Myokardinfarkt und Schlaganfall.

Symptome und Stadien

Die Erkrankung entwickelt sich häufig oligosymptomatisch über Jahre und wird oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert.

Frühsymptome (Claudicatio intermittens)

  • Belastungsabhängige Schmerzen (v. a. in den Waden, seltener in Oberschenkel oder Gesäß)
  • Rückbildung der Beschwerden in Ruhe
  • Typisch: Gehstreckenlimitierung mit erzwungenen Pausen („Claudicatio intermittens“)

Klinische Zeichen der Minderperfusion

  • Kühle, blasse bis livide Haut
  • Kribbeln oder Schwächegefühl der Muskulatur
  • Trophische Störungen: verminderter Haarwuchs, dystrophe Nägel, dünne, verletzliche Haut

Spätstadium (kritische Ischämie)

  • Ruheschmerz, insbesondere nachts in Hochlagerung
  • Chronische Ulzera, schlecht heilende Wunden
  • Nekrosen/Gangrän → drohende Amputation

Hinweis: Eine frühzeitige Diagnose verhindert kritische Extremitätenischämie (CLI) und deren Folgen.

Ursachen und Risikofaktoren

Hauptursache ist die Arteriosklerose mit Plaquebildung und konsekutiver Gefäßstenose oder -okklusion.

Zentrale Risikofaktoren

  • Nikotinkonsum (wichtigster Einzelrisikofaktor)
  • Diabetes mellitus mit Mikro- und Makroangiopathie
  • Arterielle Hypertonie
  • Dyslipidämie (erhöhtes LDL, niedriges HDL)
  • Adipositas und Bewegungsmangel
  • Ernährungsfaktoren (fett- und zuckerreiche Kost)
  • Familiäre Prädisposition

Wichtig: >70 % der Patienten mit pAVK weisen gleichzeitig koronare oder zerebrovaskuläre Manifestationen auf.

Therapie – Ziele und Maßnahmen

Die Behandlung verfolgt zwei Hauptziele:

  1. Verbesserung der Symptomatik und Mobilität
  2. Reduktion der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität

Konservative Maßnahmen

  • Rauchstopp (zentrale Maßnahme)
  • Gehtraining → Förderung der Kollateralbildung
  • Ernährungsumstellung → Optimierung von Blutfetten und Glukose
  • Gewichtsreduktion bei Adipositas

Medikamentöse Therapie

  • Thrombozytenaggregationshemmer (ASS, Clopidogrel) → Sekundärprophylaxe
  • Statine → Stabilisierung der Plaques, Lipidsenkung
  • ACE-Hemmer/AT1-Blocker → Blutdruckkontrolle, Gefäßschutz
  • Diabetesmanagement → Blutzuckereinstellung

Interventionelle und operative Verfahren

  • Perkutane transluminale Angioplastie (PTA) mit/ohne Stentimplantation
  • Bypasschirurgie bei langen oder komplexen Läsionen
  • Endarteriektomie in ausgewählten Fällen

Nachsorge und Prognose

Die Prognose hängt maßgeblich von Risikofaktorkontrolle und Konsequenz der Nachsorge ab:

  • Lebenslange Sekundärprophylaxe (Thrombozytenhemmung, Statintherapie)
  • Regelmäßige Gefäßkontrollen (ABI-Messung, Duplexsonographie)
  • Patientenschulung zur Erkennung von Frühzeichen der kritischen Ischämie

Fazit: Die pAVK ist ein systemisches Gefäßsyndrom, dessen frühzeitige Erkennung und leitliniengerechte Therapie nicht nur die Extremität, sondern vor allem die kardiovaskuläre Prognose verbessert.

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