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Venöse Thrombose

Blutgerinnsel erkennen, Risiken vermeiden

Eine venöse Thrombose ist eine Erkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel in einer Vene bildet. Besonders häufig sind die tiefen Venen in den Beinen betroffen – das nennt man tiefe Venenthrombose (TVT). Die Krankheit ist gefährlich, weil sich Teile des Gerinnsels lösen und in die Lunge gelangen können. Das kann eine Lungenembolie auslösen, die lebensbedrohlich sein kann.

Symptome und erste Anzeichen

Eine venöse Thrombose entwickelt sich oft langsam und bleibt deshalb zunächst unbemerkt. Besonders gefährlich ist die tiefe Venenthrombose (TVT), weil sich hierbei Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen bilden können. Löst sich ein Teil dieses Gerinnsels und gelangt in die Lunge, droht eine Lungenembolie, die lebensbedrohlich sein kann.

Typische Symptome

Die Beschwerden können von mild bis sehr ausgeprägt reichen. Häufige Anzeichen sind:

  • Plötzliches Anschwellen des Beins oder Fußes
  • Spannungsgefühl oder dumpfer Schmerz, oft in der Wade oder am Oberschenkel
  • Wärmegefühl an der betroffenen Stelle
  • Bläuliche oder rötliche Verfärbung der Haut
  • Hervortretende Venen, die deutlicher sichtbar werden
  • Druckempfindlichkeit entlang der Vene
  • In schweren Fällen: starke Schmerzen auch in Ruhe

Manchmal sind die Beschwerden weniger eindeutig, etwa leichtes Ziehen, Schweregefühl oder leichte Schmerzen im Bein. Diese subtilen Anzeichen werden leicht übersehen, sind aber wichtig.

💡 Tipp: Je früher eine venöse Thrombose erkannt wird, desto besser lassen sich Komplikationen wie Lungenembolien oder bleibende Gefäßschäden verhindern. Bei Verdacht sollten Sie sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Ursachen und Risikofaktoren

Eine venöse Thrombose entsteht, wenn drei Faktoren zusammenkommen, die als Virchow-Trias bezeichnet werden:

  1. Verlangsamter Blutfluss – z. B. durch langes Sitzen oder Liegen
  2. Verletzung der Gefäßwände – z. B. nach Operationen oder Traumata
  3. Erhöhte Gerinnungsneigung – angeboren oder erworben

Häufige Ursachen und Risikofaktoren

  • Längeres Sitzen oder Liegen, z. B. nach Operationen, während eines Krankenhausaufenthalts oder auf langen Reisen
  • Verletzungen oder Operationen an Blutgefäßen
  • Erbliche Gerinnungsstörungen, die das Risiko deutlich erhöhen können
  • Hormonelle Einflüsse wie Antibabypille, Schwangerschaft oder Hormontherapie
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzschwäche oder Diabetes
  • Krebserkrankungen, die die Blutgerinnung beeinflussen können

In einigen Fällen tritt eine venöse Thrombose auch ohne erkennbare Ursache auf. Wer zu den Risikogruppen gehört, sollte besonders auf Warnsignale achten und sich frühzeitig ärztlich beraten lassen.

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Eine venöse Thrombose muss immer behandelt werden, um schwerwiegende Folgen zu verhindern. Das Ziel der Therapie ist es, das Wachstum des Gerinnsels zu stoppen, das Risiko einer Lungenembolie zu senken und die Durchblutung langfristig zu verbessern.

Behandlungsmöglichkeiten

Medikamente:

  • Blutverdünner (Antikoagulanzien) verhindern, dass das Gerinnsel wächst und senken das Risiko neuer Thrombosen.
  • Je nach Befund können auch gerinnungshemmende Spritzen oder Tabletten eingesetzt werden.

Kompressionstherapie:

  • Kompressionsstrümpfe verbessern den Blutfluss, reduzieren Schwellungen und beugen Folgeschäden vor.

Bewegung:

  • Angepasstes Gehtraining unterstützt die Heilung und fördert den Rückfluss des Blutes zum Herzen.

Interventionelle Verfahren:

  • In schweren Fällen können Katheterbehandlungen oder Operationen notwendig sein, um das Gerinnsel gezielt zu entfernen oder aufzulösen.

Nachsorge

Die Behandlung einer venösen Thrombose endet nicht nach der akuten Phase. Eine konsequente Nachsorge ist entscheidend, um Rückfälle und Folgeschäden zu vermeiden:

  • Regelmäßige Bewegung zur Förderung der Durchblutung
  • Konsequente Einnahme der verordneten Medikamente
  • Gesunde Ernährung zur Unterstützung der Gefäßgesundheit
  • Tragen von Kompressionsstrümpfen, wenn empfohlen

Mit einer frühzeitigen Therapie und einer sorgfältigen Nachsorge lässt sich das Risiko für eine erneute venöse Thrombose deutlich senken. Betroffene können ihre Lebensqualität langfristig erhalten und sogar verbessern.

Quellen:

[1] AWMF – S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und Lungenembolie“, Reg.-Nr. 065-002, Deutsche Gesellschaft für Angiologie, abrufbar unter https://www.awmf.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[2] European Society of Cardiology (ESC) – Guidelines for the Diagnosis and Management of Acute Pulmonary Embolism (mit TVT-Bezug), abrufbar unter https://www.escardio.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

,
[3] National Blood Clot Alliance (NBCA) – Patienteninformationen zu Symptomen, Ursachen und Behandlung von Deep Vein Thrombosis (DVT), abrufbar unter https://www.stoptheclot.org (Abrufdatum: 03.12.2025)

Die venöse Thrombose ist definiert als intravasale Bildung eines Thrombus in einer Vene, am häufigsten in den tiefen Bein- und Beckenvenen (tiefe Venenthrombose, TVT). Klinisch relevant ist insbesondere die Gefahr einer Thrombusembolisation mit konsekutiver Lungenembolie (LE), die potenziell letal verlaufen kann.

Symptome und erste Anzeichen

Eine TVT kann oligosymptomatisch oder hochakut auftreten. Häufig entwickeln sich die Symptome schleichend, wodurch die Diagnose verzögert gestellt wird.

Typische klinische Zeichen

  • Unilaterale Beinschwellung (Knöchel, Unterschenkel, Oberschenkel)
  • Spannungs- oder Druckschmerz, v. a. in der Wade
  • Überwärmung und lokales Wärmegefühl
  • Livide oder rötliche Hautverfärbung
  • Verstärkte Venenzeichnung (Warnvenen)
  • Druckschmerz entlang des Venenverlaufs
  • In schweren Fällen: Ruheschmerz, massive Schwellung, drohendes Kompartmentsyndrom

Unspezifische Beschwerden wie Schweregefühl, Ziehen oder diskrete Schmerzen dürfen nicht unterschätzt werden, da sie erste Hinweise auf eine beginnende TVT sein können.

Wichtig: Bei Verdacht auf TVT ist eine sofortige diagnostische Abklärung (Kompressionssonographie, ggf. Phlebographie, D-Dimer) erforderlich, um eine Lungenembolie zu verhindern.

Pathogenese – Ursachen und Risikofaktoren

Die Pathogenese folgt klassisch der Virchow-Trias:

  • Stase des Blutflusses (Immobilisation, Bettlägerigkeit, Langstreckenflüge, postoperativ)
  • Endothelschädigung (Operationen, Traumata, Katheter, Entzündungen)
  • Hyperkoagulabilität (angeboren oder erworben)

Häufige Ursachen und Risikokonstellationen

  • Immobilisation (postoperativ, internistisch, Langstreckenreisen)
  • Traumata/Operationen mit Endothelschädigung
  • Hereditäre Thrombophilien (z. B. APC-Resistenz, Prothrombinmutation, Protein C/S-Mangel)
  • Exogene Hormone (orale Kontrazeptiva, Hormontherapie)
  • Gravidität und Wochenbett
  • Adipositas, Bewegungsmangel, Rauchen
  • Kardiovaskuläre Grunderkrankungen (Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus)
  • Malignome mit paraneoplastischer Hyperkoagulabilität

In ca. 20 % tritt eine TVT idiopathisch auf, ohne identifizierbare Risikofaktoren.

Therapie

Die Behandlung verfolgt drei Hauptziele:

  1. Progression des Thrombus verhindern
  2. Lungenembolie vermeiden
  3. Langfristige Komplikationen (postthrombotisches Syndrom, chronisch-venöse Insuffizienz) reduzieren.

Medikamentöse Therapie

  • Antikoagulation ist die Standardtherapie.
    • Initial: niedermolekulares Heparin (NMH), Fondaparinux oder unfraktioniertes Heparin
    • Erhaltung: direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) oder Vitamin-K-Antagonisten (VKA)
  • Therapiedauer: abhängig von Risikoprofil und Rezidivneigung (in der Regel 3-6 Monate, bei persistierendem Risiko ggf. lebenslang).

Kompressionstherapie

  • Medizinische Kompressionsstrümpfe (Klasse II-III) zur Reduktion von Ödemen
  • Prophylaxe des postthrombotischen Syndroms

Mobilisation

  • Frühzeitige, angepasste Mobilisation unter Antikoagulation
  • Förderung des venösen Rückstroms durch Gehtraining

Interventionelle Verfahren

  • Kathetergestützte Thrombektomie oder Lyse bei ausgedehnten Thrombosen mit drohender Phlegmasia coerulea dolens
  • Chirurgische Thrombektomie nur in ausgewählten Fällen
  • Cava-Filter bei Kontraindikationen zur Antikoagulation oder bei Rezidivembolien trotz Therapie

Nachsorge und Lebensqualität

Die Therapie endet nicht mit der Akutbehandlung. Eine strukturierte Nachsorge ist essenziell, um Rezidive zu verhindern:

  • Langfristige Antikoagulation bei Risikopatienten
  • Konsequentes Tragen von Kompressionsstrümpfen
  • Regelmäßige körperliche Aktivität zur Förderung des venösen Rückstroms
  • Optimierung kardiovaskulärer Risikofaktoren (Gewichtsreduktion, Rauchstopp, Blutzuckereinstellung)
  • Onkologische Abklärung, wenn keine Ursache erkennbar ist

Mit frühzeitiger Diagnostik, konsequenter Antikoagulation und strukturierter Nachsorge können Rezidivthrombosen und Spätfolgen deutlich reduziert werden.

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