Service-Nummer: 0421 - 48 99 66

Sie wollen die Texte in normaler Sprache lesen?

Sie wollen die Texte in Fachsprache lesen?

High-Flow-Atmungstherapie (HFT)

Moderne Atemunterstützung für eine bessere Sauerstoffversorgung

Die High-Flow-Atmungstherapie (HFT) ist eine moderne Form der Atemunterstützung, die bei akuter oder chronischer Ateminsuffizienz eingesetzt wird. Durch die gezielte Zufuhr von erwärmter und befeuchteter Atemluft mit hohen Flussraten kann die Sauerstoffversorgung verbessert, die Atemarbeit reduziert und der Gasaustausch optimiert werden. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie die HFT-Therapie funktioniert, welche Vorteile sie bietet und bei welchen Krankheitsbildern sie zum Einsatz kommt.

Warum hilft die High-Flow-Atmungstherapie beim Atmen?

Bei der High-Flow-Therapie kommt viel warme und feuchte Luft in die Atemwege.
Das macht das Einatmen leichter.
Der Körper bekommt mehr Sauerstoff.
Gleichzeitig kann verbrauchte Luft besser aus der Lunge heraus.
So wird die Atmung ruhiger und weniger anstrengend.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Die High-Flow-Atmungstherapie nutzt einen kontinuierlichen Luftstrom mit hohen Flussraten, der über eine Nasenkanüle oder einen Trachealdirektanschluss verabreicht wird. Dabei wird die Atemluft auf Körpertemperatur erwärmt, befeuchtet und kann mit zusätzlichem Sauerstoff angereichert werden.

Wirkprinzip der HFT:

  • Verbesserte Sauerstoffversorgung: Durch hohe Flussraten von bis zu 60 l/min kann mehr Sauerstoff in die Lunge gelangen als bei einer Standard-Sauerstofftherapie.
  • Reduzierte Atemarbeit: Die Atemwege werden durch feuchte und warme Atemgase geschont, was das Einatmen erleichtert.
  • Optimierter Gasaustausch: Der kontinuierliche Luftstrom verbessert die Sauerstoffaufnahme und die Kohlendioxid-Abgabe in den Alveolen.
  • CO₂-Auswaschung: Überschüssiges Kohlendioxid wird aus den oberen Atemwegen gespült, was zu einer effektiveren Atmung führt.

 

Anwendungsgebiete der High Flow Atmungstherapie:

  • Akute und chronische Ateminsuffizienz
  • Exazerbationen bei COPD
  • Pneumonie oder Lungenentzündung
  • Postoperative Atemunterstützung
  • Atemnot bei interstitiellen Lungenerkrankungen

 

Die High-Flow-Atmungstherapie eignet sich sowohl für die stationäre Behandlung auf Intensivstationen als auch für den Einsatz in spezialisierten Pflegeeinrichtungen oder im häuslichen Umfeld.

 

 

Durchführung und Ablauf

Die Durchführung einer HFT-Therapie erfolgt unter ärztlicher Anleitung und wird individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Der Ablauf ist einfach, aber hochwirksam.

 

So läuft eine High-Flow-Atmungstherapie ab:

Die Atemgase werden über ein Pass-Over-Befeuchtungssystem mit Wärme und Feuchtigkeit angereichert.

Über eine spezielle High-Flow-Nasenbrille oder einen Trachealdirektanschluss werden die Gase mit Flussraten zwischen 10 – 60 l/min verabreicht.

Bei Bedarf kann zusätzlich Sauerstoff aus einem Konzentrator oder einer anderen Quelle eingeleitet werden.

Die Therapie kann über Stunden oder kontinuierlich angewendet werden, je nach Schweregrad der Erkrankung.

💡 Vorteil: Anders als bei klassischen Sauerstoffsystemen erreicht die High Flow Atmungstherapie auch tiefer liegende Lungenabschnitte und sorgt für eine gleichmäßigere Verteilung der Atemgase.

 

Wirkung auf den funktionellen Totraum:

Die HFT reduziert die Menge an Kohlendioxid, die nach der Ausatmung in den oberen Atemwegen verbleibt. Dadurch sinkt die Atemfrequenz, der CO₂-Gehalt im Blut nimmt ab und das Risiko eines „Air Trapping“ (Luftfang) wird verringert.

 

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Die High-Flow-Atmungstherapie (HFT) bietet eine Vielzahl an Vorteilen, die sie zu einer wichtigen Säule der modernen Atemmedizin machen.

Vorteile:

  • Effektive Verbesserung der Sauerstoffaufnahme
  • Reduzierung der Atemarbeit und Atemfrequenz
  • Erhöhung des Atemkomforts durch befeuchtete und erwärmte Atemluft
  • Bessere Sekretmobilisation und CO₂-Auswaschung
  • Möglichkeit der Kombination mit anderen Atemtherapien

 

Risiken und mögliche Nebenwirkungen:

  • Reizung der Nasenschleimhaut bei falscher Einstellung
  • Selten Trockenheit oder Druckgefühl in den Atemwegen
  • In seltenen Fällen können Blutungen aus der Nase auftreten

 

Nachsorge:

  • Regelmäßige Kontrolle der Flussraten und Sauerstoffkonzentration durch medizinisches Personal
  • Hygienische Reinigung der Geräte zur Infektionsprophylaxe
  • Langfristige Integration der HFT-Therapie in den individuellen Therapieplan

 

Die High-Flow-Atmungstherapie ist eine sichere, nicht-invasive Methode, die in vielen Fällen eine invasive Beatmung verhindern oder hinauszögern kann.

Quellen:

[1]
1.)RT Respiratory Therapy, Online Artikel "The Use of High-flow Nasal Cannula in Patients with COVID-19", 11/2020. URL: https://respiratory-therapy.com/department-management/clinical/the-use-of-high-flow-nasal-cannula-in-patients-with-covid-19/ (zuletzt abgerufen am 04.12.2025).

,
[2]
2.) Fisher&Paykel Helthcare, Online-Artikel "Nasale High-Flow-Therapie für Neugeborene". URL: https://www.fphcare.com/de/hospital/infant-respiratory/neonates/nasal-high-flow/ (zuletzt abgerufen am 04.12.2025).

,
[3]
3.) Zeitschrift Medical Special, Ith-Verlag; N. Klückmann, Artikel "Transnasale High-Flow Sauerstofftherapie", 01/2020, S.10.

,
[4]

Die High-Flow-Atmungstherapie (HFT) ist eine moderne, nicht-invasive Form der Atemunterstützung, die bei akuter oder chronischer respiratorischer Insuffizienz eingesetzt wird. Durch die gezielte Zufuhr von erwärmten und befeuchteten Atemgasen mit hohen Flussraten kann die Sauerstoffversorgung verbessert, die Atemarbeit reduziert und der alveoläre Gasaustausch optimiert werden. Dieser Fachbeitrag erläutert Wirkmechanismen, Anwendungsgebiete, Ablauf, Vorteile sowie potenzielle Risiken der HFT und zeigt auf, in welchen klinischen Szenarien sie zum Einsatz kommt.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Die High-Flow-Atmungstherapie nutzt einen kontinuierlichen Gasstrom mit hohen Flussraten, der über eine Nasenkanüle oder einen Trachealdirektanschluss appliziert wird. Die Atemgase werden dabei aktiv auf Körpertemperatur erwärmt, befeuchtet und können mit zusätzlichem Sauerstoff angereichert werden.

 

Wirkmechanismen der HFT

  • Verbesserte Oxygenierung: Hohe Flussraten von bis zu 60 l/min ermöglichen eine signifikant erhöhte Sauerstoffzufuhr im Vergleich zur Standard-Sauerstofftherapie.
  • Reduktion der Atemarbeit: Erwärmte und befeuchtete Atemluft senkt den inspiratorischen Widerstand und erleichtert die Spontanatmung.
  • Optimierter Gasaustausch: Der kontinuierliche Gasfluss verbessert die alveoläre Sauerstoffaufnahme und die CO₂-Elimination.
  • CO₂-Washout: Durch Spülung der oberen Atemwege wird der funktionelle Totraum reduziert und überschüssiges Kohlendioxid effizient entfernt.

 

Klinische Indikationen

Die High-Flow-Atmungstherapie wird in verschiedenen klinischen Situationen eingesetzt, unter anderem bei:

  • Akuter und chronischer respiratorischer Insuffizienz
  • Exazerbationen bei COPD
  • Pneumonie und anderen infektiösen Lungenerkrankungen
  • Postoperativer Ateminsuffizienz
  • Interstitiellen Lungenerkrankungen mit Dyspnoe

 

Die HFT kann sowohl auf Intensivstationen als auch in spezialisierten Pflegeeinrichtungen oder im häuslichen Umfeld eingesetzt werden.

 

 

Durchführung und Ablauf

Die HFT wird unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt und individuell an die klinische Situation des Patienten angepasst. Der Ablauf ist einfach, aber hochwirksam.

 

Ablauf der Therapie

  • Atemgase werden über ein Pass-Over-Befeuchtungssystem auf Körpertemperatur (ca. 37 °C) und nahezu 100 % relative Luftfeuchtigkeit konditioniert.
  • Über eine High-Flow-Nasenbrille oder einen Trachealdirektanschluss erfolgt die Applikation mit Flussraten zwischen 10 und 60 l/min.
  • Optional kann Sauerstoff aus einem Konzentrator oder einer zentralen Gasversorgung zugemischt werden.
  • Die Therapie kann je nach Indikation über Stunden oder kontinuierlich erfolgen.

 

💡 Hinweis: Anders als konventionelle Sauerstoffsysteme erreicht die HFT auch distale Lungenabschnitte und gewährleistet eine gleichmäßige Verteilung der Atemgase.

 

Wirkung auf den funktionellen Totraum

Die HFT reduziert das residuale CO₂-Volumen in den oberen Atemwegen nach der Exspiration. Dadurch sinkt die Atemfrequenz, der arterielle CO₂-Partialdruck nimmt ab, und das Risiko eines „Air Trapping“ (Luftfang) wird signifikant reduziert.

 

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Vorteile der High-Flow-Atmungstherapie

  • Effektive Verbesserung der Oxygenierung und des Gasaustauschs
  • Reduktion von Atemarbeit und Atemfrequenz
  • Erhöhter Patientenkomfort durch befeuchtete und temperierte Atemluft
  • Bessere Sekretmobilisation und CO₂-Elimination
  • Kombinierbarkeit mit weiteren Atemtherapieformen

 

Risiken und mögliche Nebenwirkungen

  • Schleimhautirritationen bei unzureichender Befeuchtung oder zu hohen Flussraten
  • Selten Trockenheit oder Druckgefühl in den oberen Atemwegen
  • In Einzelfällen Epistaxis (Nasenbluten)

 

Nachsorge und klinische Empfehlungen

  • Regelmäßige Kontrolle der Flussraten, Temperatur und Sauerstoffkonzentration durch geschultes Fachpersonal
  • Hygienische Reinigung und Wartung der Geräte zur Infektionsprophylaxe
  • Integration der HFT in den langfristigen Therapieplan bei chronischen Atemwegserkrankungen

 

Die High-Flow-Atmungstherapie ist eine sichere und effektive Methode zur nicht-invasiven Atemunterstützung. Sie kann in vielen Fällen eine invasive Beatmung vermeiden oder hinauszögern und ist damit ein zentrales Element der modernen respiratorischen Therapie.

Verknüpfte Krankheiten

Hier finden Sie Krankheiten zu denen diese Therapie passt. 

Herzinsuffizienz
Die Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, ist eine chronische oder akute Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr…

Verknüpfte Selbsthilfegruppen

Hier finden Sie Selbsthilfegruppen die zu dieser Therapie passen.

No results found.

High-Flow-Atmungstherapie (HFT) - moderne Atemunterstützung für bessere Sauerstoffversorgung, weniger Atemarbeit und mehr Lebensqualität.

Verknüpfte Produkte

Hier finden Sie unterstützende Produkte zu dieser Therapie.

No results found.

FAQ | High-Flow-Atmungstherapie (HFT)

Die High-Flow-Atmungstherapie (HFT) ist eine moderne Form der Atemtherapie, bei der Atemluft mit hoher Flussrate und angenehmer Wärme über eine Nasenbrille gegeben wird. Sie macht das Atmen leichter und angenehmer. Optional kann hierbei auch Sauerstoff (O2) eingeleitet werden.

Quelle:
1.) Nishimura M. (2016). High-Flow Nasal Cannula Oxygen Therapy in Adults. J Intensive Care, 4:15.
2.) Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP) (2021). High-Flow-Sauerstofftherapie – Stellungnahme.

Das Gerät leitet befeuchtete, optimal erwärmte Luft – optional mit Sauerstoffbeimischung – über eine Nasenbrille in die Atemwege. Dadurch werden die Atemwege befeuchtet, der Sauerstoffgehalt steigt und die Atmung wird entlastet.

Quelle:
1.) Nishimura M. (2016). High-Flow Nasal Cannula Oxygen Therapy in Adults. 2.) DGP (2021). High-Flow-Sauerstofftherapie – Stellungnahme.

Sie wird bei akuter Atemnot, schweren Infekten, COVID-19, chronischen Lungenerkrankungen oder nach Operationen eingesetzt, wenn eine normale Sauerstoffgabe nicht ausreicht.

Quelle:
1.) Rochwerg B, et al. (2019). Official ERS/ATS clinical practice guidelines: high flow nasal cannula. Eur Respir J, 53:180233.
2.) DGP (2021). High-Flow-Sauerstofftherapie – Stellungnahme.

Sie lindert Atemnot schnell, verbessert den Sauerstoff im Blut, ist komfortabler als eine Maske und wird oft besser vertragen.

Quelle:
1.) Nishimura M. (2016). High-Flow Nasal Cannula Oxygen Therapy in Adults.
2.) Rochwerg B, et al. (2019). ERS/ATS Guidelines on HFNC.

Die Dauer richtet sich nach dem Krankheitsbild. Manche Patienten erhalten HFT nur für Stunden, andere über mehrere Tage, bis sich die Atmung stabilisiert.

Quelle:
1.) Rochwerg B, et al. (2019). ERS/ATS Guidelines on HFNC.
2.) DGP (2021). High-Flow-Sauerstofftherapie – Stellungnahme.

Meist werden 30-60 Liter pro Minute eingesetzt, je nach Bedarf des Patienten und ärztlicher Verordnung.

Quelle:
1.) Nishimura M. (2016). High-Flow Nasal Cannula Oxygen Therapy in Adults.
2.) Rochwerg B, et al. (2019). ERS/ATS Guidelines on HFNC.

In vielen Fällen kann HFT helfen, eine invasive Beatmung zu vermeiden. Sie ersetzt aber nicht jede Form der Beatmung – ob sie ausreicht, entscheidet der Arzt.

Quelle:
1.) Rochwerg B, et al. (2019). ERS/ATS Guidelines on HFNC.
2.) DGP (2021). High-Flow-Sauerstofftherapie – Stellungnahme.

Risiken sind selten. Möglich sind Hautreizungen an der Nase, trockene Schleimhäute oder in seltenen Fällen Magenblähung durch Luft. Insgesamt gilt die Therapie als sehr sicher.

Quelle:
1.) Nishimura M. (2016). High-Flow Nasal Cannula Oxygen Therapy in Adults.
2.) DGP (2021). High-Flow-Sauerstofftherapie – Stellungnahme.

Ja, es gibt spezielle Heimgeräte. Sie werden bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen eingesetzt, wenn der Arzt es verordnet.

Quelle:
1.) DGP (2021). High-Flow-Sauerstofftherapie – Stellungnahme.
2.) Pisani L, et al. (2020). High-flow through nasal cannula in stable and exacerbated COPD patients. Eur Respir J, 56:2001828.

Sie eignet sich für Menschen mit akuter Atemnot (z. B. Infekte, COVID-19), für Patienten mit COPD oder anderen chronischen Lungenerkrankungen und für Patienten, die eine komfortable Alternative zur Maske brauchen.

Quelle:
1.) Rochwerg B, et al. (2019). ERS/ATS Guidelines on HFNC.
2.) DGP (2021). High-Flow-Sauerstofftherapie – Stellungnahme.
Zum Inhalt springen