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Bronchopulmonale Dysplasie (BPD)

Risiken kennen, Therapie nutzen

Die Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) ist eine chronische Lungenerkrankung, die vor allem sehr früh geborene Babys betrifft. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über Symptome, Ursachen, Diagnose und moderne Behandlungsmöglichkeiten – verständlich und kompakt erklärt. 

Symptome und erste Anzeichen

Die Bronchopulmonale Dysplasie tritt meist bei Frühgeborenen mit unreifen Lungen auf. Die Anzeichen hängen stark vom Schweregrad ab, betreffen aber fast immer die eingeschränkte Lungenfunktion. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser lässt sich der Verlauf beeinflussen. Wenn Ihr Kind Anzeichen zeigt, sollten Sie frühzeitig mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen, um eine Verschlechterung zu verhindern.

Häufige Symptome

  • Tachypnoe – schnelle, flache Atmung, oft auch in Ruhephasen
  • Dyspnoe – Atemnot und deutlich erhöhte Atemanstrengung
  • Erhöhter Sauerstoffbedarf, besonders in den ersten Lebensmonaten
  • Husten und eine vermehrte Schleimbildung
  • Gedeihstörungen und langsames Wachstum

Diese Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten und sind je nach Schweregrad unterschiedlich stark ausgeprägt.

Frühgeborene mit Bronchopulmonaler Dysplasie sind außerdem deutlich anfälliger für Atemwegsinfekte, die den Krankheitsverlauf verschlimmern und die Therapie erschweren können. Deshalb ist es besonders wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und entsprechend ärztlich begleiten zu lassen.

⚠️ Hinweis: Eine frühe Diagnose ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die bestmögliche Therapie einzuleiten. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Ärzteteam kann langfristig die Prognose verbessern.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Entstehung der Bronchopulmonalen Dysplasie ist vielschichtig. Eine unreife Lunge reagiert empfindlich auf Belastungen und hohe Sauerstoffmengen. Oft wirken mehrere Faktoren gleichzeitig zusammen und beeinträchtigen die Lungenentwicklung.

Häufige Ursachen

  • Künstliche Beatmung in den ersten Lebenstagen
  • Lange Sauerstoffgabe während der Therapie
  • Surfactant-Mangel – fehlender Schutzstoff, der die Lungenbläschen offenhält
  • Entzündungen und Infektionen in der Lunge
  • Verzögerte Lungenreifung durch extreme Frühgeburt

Diese Ursachen führen häufig zu einer Überlastung der noch unreifen Lunge. Deshalb sind frühzeitige Maßnahmen entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden.

Risikofaktoren

  • Geburt vor der 32. Schwangerschaftswoche
  • Geburtsgewicht unter 1.500 g
  • Schwere Atemnotsyndrome (IRDS) direkt nach der Geburt
  • Komplikationen wie Infektionen oder bestimmte Medikamententherapien

Diese Risikofaktoren erhöhen das Risiko, eine Bronchopulmonale Dysplasie zu entwickeln, erheblich.

Folgen für die Lungenentwicklung

Die oben genannten Ursachen und Risikofaktoren können zu strukturellen Veränderungen der Lunge führen, zum Beispiel:

  • Weniger Lungenbläschen (Alveolen) → geringere Oberfläche zum Gasaustausch
  • Narbenbildung (Fibrosierung) → Versteifung des Lungengewebes
  • Gestörte Gefäßentwicklung → mögliche Einschränkungen der Sauerstoffversorgung

Die Folge können eine verminderte Sauerstoffaufnahme, Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) und eine stärkere Belastung des Herzens sein. Wenn Risikofaktoren bekannt sind, ist es wichtig, Ihr Kind engmaschig ärztlich betreuen zu lassen, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Behandlungsmöglichkeiten und Lebensqualität

Die Behandlung der Bronchopulmonalen Dysplasie richtet sich immer nach dem Schweregrad und den individuellen Bedürfnissen des Kindes. Ziel ist es, die Lungenfunktion zu stabilisieren, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität langfristig zu verbessern.

Medikamentöse Therapie

  • Sauerstoffgabe → sichert eine ausreichende Versorgung
  • Bronchodilatatoren → entspannen die Atemwege und erleichtern die Atmung
  • Kortikosteroide → gezielt zur Entzündungshemmung eingesetzt
  • Diuretika → helfen, überschüssige Flüssigkeit aus der Lunge auszuleiten

Die Auswahl der Medikamente erfolgt individuell und wird vom behandelnden Ärzteteam eng überwacht. So wird sichergestellt, dass die Therapie optimal auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt ist.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Schonende Beatmung, um weitere Lungenschäden zu vermeiden
  • Optimierte Ernährung, um Wachstum und Lungenreifung zu fördern
  • Atemphysiotherapie, um Schleim zu lösen und die Belüftung der Lunge zu verbessern
  • Impfungen gegen RSV, Pneumokokken und Influenza, um Infekte vorzubeugen

Neben diesen Maßnahmen spielt die enge interdisziplinäre Betreuung durch Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte eine wichtige Rolle. Je nach Verlauf kann das Kind von einer langfristigen Nachsorge profitieren, um eine bestmögliche Entwicklung sicherzustellen.

Mit zunehmendem Alter kann sich die Lungenfunktion vieler Kinder verbessern. Dennoch benötigen einige Betroffene eine langfristige Betreuung, damit mögliche Komplikationen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Ziel aller Maßnahmen ist es, eine möglichst normale Entwicklung zu ermöglichen und die Lebensqualität nachhaltig zu sichern.

Quellen:

[1] GNPI/DGKJ (2009): Prävention und Therapie der bronchopulmonalen Dysplasie Frühgeborener (AWMF-Leitlinie 024/014). Zugriff am 28.11.2025 unter https://gnpi.de/wp-content/uploads/2020/07/024-014_S2_Praevention_und_Therapie_der_bronchopulmonalen_Dysplasie_Fruehgeborener_06-2009_06-2014.pdf

,
[2] Lungeninformationsdienst / Helmholtz Zentrum München (2022): Bronchopulmonale Dysplasie (BPD). Letzte Aktualisierung 13.01.2022. Zugriff am 28.11.2025 unter https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/weitere-lungenerkrankungen/bronchopulmonale-dysplasie-bpd

,
[3] MSD Manual Profi-Ausgabe (2025): Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) – Pädiatrie. Zugriff am 28.11.2025 unter https://www.msdmanuals.com/de/profi/p%C3%A4diatrie/atemwegsprobleme-bei-neugeborenen/bronchopulmonale-dysplasie-bpd

Die Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) ist eine chronische Lungenerkrankung, die insbesondere bei extrem frühgeborenen Kindern mit unreifen Lungen auftritt. Sie resultiert aus einem Zusammenspiel von unreifer Lungenstruktur, Beatmung, Sauerstofftoxizität und entzündlichen Prozessen. Die BPD ist eine der häufigsten Langzeitkomplikationen bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom (IRDS) und stellt eine erhebliche Herausforderung für die neonatologische und pädiatrische Versorgung dar.

Symptome und klinische Präsentation

Die Symptomatik hängt vom Schweregrad und der Lungenreifung ab. Typisch sind Zeichen der restriktiven und obstruktiven Ventilationsstörung sowie ein erhöhter Sauerstoffbedarf.

Häufige Symptome

  • Tachypnoe (schnelle, flache Atmung, auch in Ruhe)
  • Dyspnoe mit erhöhter Atemanstrengung
  • Persistierender Sauerstoffbedarf, besonders in den ersten Lebensmonaten
  • Husten und vermehrte Sekretion
  • Gedeihstörungen und Wachstumsverzögerungen

⚠️ Infektanfälligkeit: Kinder mit BPD erkranken häufiger und schwerer an Atemwegsinfekten (z. B. RSV, Influenza), was den Krankheitsverlauf aggravieren kann.

Ätiologie und Risikofaktoren

Die Entstehung ist multifaktoriell. Hauptursache ist die Überlastung der unreifen Lunge durch Beatmung und Sauerstoffexposition.

Häufige Ursachen

  • Mechanische Beatmung in den ersten Lebenstagen
  • Langfristige Sauerstoffgabe → toxische Effekte
  • Surfactant-Mangel → Atelektasenbildung
  • Pulmonale Entzündung/Infektion
  • Extreme Frühgeburtlichkeit → unreife Alveolenstruktur

Risikofaktoren

  • Geburt < 32. Schwangerschaftswoche
  • Geburtsgewicht < 1.500 g
  • Schwere Atemnotsyndrome (IRDS) unmittelbar postnatal
  • Infektionen (pränatal oder postnatal)
  • Medikamentöse Therapien (z. B. hohe Dosen von Kortikosteroiden oder Diuretika)

Folgen für die Lungenentwicklung

Die BPD führt zu strukturellen und funktionellen Umbauprozessen:

  • Reduzierte Alveolenanzahl → geringere Austauschfläche
  • Fibrosierung → Elastizitätsverlust des Lungengewebes
  • Gestörte pulmonale Gefäßentwicklung → Risiko für pulmonale Hypertonie
  • Chronische Hypoxämie → Belastung des rechten Herzens

Diagnostik

Die Diagnose erfolgt nach klinischen Kriterien und Sauerstoffbedarf:

  • Fortbestehender Sauerstoffbedarf ≥ 28 Tage postnatal
  • Radiologische Befunde: fleckige Infiltrate, Hyperinflation, fibrotische Veränderungen
  • Funktionelle Diagnostik: Blutgase, Pulsoxymetrie, ggf. Echokardiographie bei Verdacht auf pulmonale Hypertonie

Therapieansätze

Die Behandlung ist multimodal und individualisiert – mit dem Ziel, Lungenfunktion zu stabilisieren, Komplikationen zu vermeiden und die Entwicklung zu fördern.

Medikamentöse Maßnahmen

  • Sauerstofftherapie → Sicherstellung adäquater Oxygenierung
  • Bronchodilatatoren → Verbesserung der Ventilation
  • Kortikosteroide (in ausgewählten Fällen) → Entzündungshemmung
  • Diuretika → Reduktion pulmonaler Flüssigkeitslast

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

  • Schonende Beatmungsstrategien (z. B. CPAP, High-Flow-Nasenkanüle)
  • Optimierte Ernährung → Förderung von Wachstum und Lungenreifung
  • Atemphysiotherapie → Sekretolyse, bessere Belüftung
  • Impfprophylaxe: RSV, Influenza, Pneumokokken

Prognose und Lebensqualität

  • Viele Kinder zeigen im Verlauf eine funktionelle Besserung durch Lungenwachstum.
  • Bei schweren Verläufen bleibt jedoch ein Risiko für rezidivierende Infekte, pulmonale Hypertonie und chronische respiratorische Insuffizienz bestehen.
  • Eine interdisziplinäre Langzeitbetreuung (Neonatologie, Pädiatrische Pneumologie, Kardiologie, Physiotherapie) ist essenziell für die Prognose.

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Sauerstofftherapie – Urlaubsversorgung
Sauerstofftherapie
Wenn kleine Lungen kämpfen, zählt jedes frühe Zeichen.

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Sauerstoff

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Nuvo 10

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