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Sekretolyse

Schleim im Hals lösen und die Atmung erleichtern

Sekretolyse bezeichnet eine wichtige Therapieform zur Verflüssigung, Mobilisierung und Entfernung von zähem Atemwegssekret. Sie spielt besonders bei chronischen und angeborenen Lungenerkrankungen eine zentrale Rolle und hilft dabei, die Atemwege zu reinigen, Schleim im Hals zu lösen und die Atmung nachhaltig zu erleichtern. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie die Sekretolyse funktioniert, welche Methoden und Geräte eingesetzt werden und wie eine Sekretolyse Atemtherapie zur besseren Lebensqualität beitragen kann.

Warum hilft Sekretolyse beim Atmen?

Zäher Schleim kann die Atemwege verstopfen.
Dann fällt das Atmen schwer, und Husten hilft oft nicht genug.
Sekretolyse macht den Schleim weicher und beweglicher.
Er kann leichter gelöst und aus dem Körper entfernt werden.
So wird die Atmung freier.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Die Sekretolyse hat das Ziel, festsitzende Atemwegssekrete zu verflüssigen und ihren Abtransport zu erleichtern. Besonders Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie:

  • COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
  • Mukoviszidose
  • chronischer Bronchitis
  • neuromuskulären Erkrankungen

 

leiden häufig unter zähem Schleim im Hals, der nur schwer abgehustet werden kann. Ursache ist meist eine eingeschränkte Funktion der Flimmerhärchen, die normalerweise den Schleimtransport übernehmen.

 

Die Wirkung der Sekretolyse Atemtherapie beruht auf mehreren Mechanismen:

  • Verflüssigung: Inhalationsgeräte befeuchten den Schleim und verändern seine Konsistenz.
  • Mobilisation: Vibrations- oder PEP-Geräte lösen festsitzenden Schleim und halten die Atemwege offen.
  • Transport: Unterstützende Verfahren wie Hustenassistenten helfen, Sekrete aus den Atemwegen zu entfernen.

Durch diese Kombination kann sich die Lungenfunktion verbessern, die Sauerstoffversorgung optimieren und die Atemarbeit reduzieren. Außerdem kann die Sekretolyse Atemtherapie helfen, Infektionen vorzubeugen und akute Beschwerden wie Atemnot zu lindern.

 

 

Durchführung und Ablauf

Die Durchführung der Sekretolyse erfolgt individuell und unter ärztlicher Anleitung. Dabei kommen unterschiedliche Verfahren und Geräte zum Einsatz:

 

Inhalationsgeräte:

  • Vernebeln feine Aerosole, die den Schleim befeuchten und seine Viskosität reduzieren.
  • Unterstützen das Lösen und Abhusten von Sekreten.

 

PEP- und OPEP-Geräte

  • Erzeugen positiven Ausatemdruck, der die Atemwege offenhält.
  • Vibrationsimpulse mobilisieren festsitzenden Schleim im Hals und in der Lunge.

 

Hustenassistenten

  • Simulieren den natürlichen Hustenstoß durch Wechsel von Über- zu Unterdruck.
  • Besonders hilfreich für Patientinnen und Patienten, die nicht selbstständig abhusten können.

 

Nasale High-Flow-Therapie:

  • Liefert befeuchtete Atemluft mit hoher Flussrate und unterstützt die mukoziliäre Clearance.
  • Fördert zusätzlich die CO₂-Auswaschung und reduziert Atemnot.

 

IPPB-Therapie (Intermittent Positive Pressure Breathing)

  • Sorgt für einen kurzzeitigen positiven Atemwegsdruck.
  • Beugt Atelektasen vor und unterstützt die Belüftung tiefer Lungenareale.

 

HFCWO: Hochfrequentes Abklopfen der Lunge

  • Durch hochfrequente Schwingungen wird festsitzendes Sekret effektiv gelöst und bewegt.
  • Geräte mit HFCWO (High Frequency Chest Wall Oscillation) sind u.A. die VibraVest/ AffloVest und der Hustenassistent ComfortCough II bei Anwendung des optionalen HFCWO Gurtes.

 

💡 Tipp: Regelmäßige Anwendung ist entscheidend für den Therapieerfolg. Viele Patient:innen profitieren von einer täglichen Sekretolyse Atemtherapie, um Schleimlösung und Abtransport dauerhaft zu verbessern.

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Die Sekretolyse bietet zahlreiche Vorteile und ist ein zentraler Bestandteil moderner Atemtherapie:

 

Vorteile:

  • Erleichtert das Abhusten von Schleim im Hals und in den Atemwegen
  • Verbessert die Sauerstoffversorgung und Lungenfunktion
  • Verringert das Risiko von Atemwegsinfekten
  • Erhöht den Therapieerfolg von ergänzenden Maßnahmen wie Sauerstoff- oder Inhalationstherapie
  • Steigert Lebensqualität durch weniger Hustenanfälle und Atemnot

 

Risiken und Hinweise:

  • Falsche Anwendung kann zu Reizungen oder Druckbelastungen führen.
  • Ärztliche Kontrolle ist wichtig, um Therapieparameter individuell anzupassen.

 

Nachsorge:

  • Regelmäßige Überprüfung der Gerätefunktion und Anwendungstechnik
  • Schulungen für Patient:innen und Angehörige

 

Frühzeitiges Erkennen von Symptomen, um rechtzeitig reagieren zu können.

Quellen:

[1]
1.)COPD-Deutschland e.V., J. Lingemann; Patientenbroschüre "Patientenratgeber Atemtherapie - Schwerpunkt COPD/ Lungenemphysem", 4. Auflage 07/24. URL: https://www.copd-deutschland.de/images/patientenratgeber/patientenbroschueren/atemphysiotherapie.pdf

,
[2]
2.)AWMF, S2k-Leitlinie 020-030 "Management erwachsener Patientinnen und Patienten mit Bronchiektasen-Erkrankung", Version 1.2, 05/2024. URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/020-030l_S2k_Bronchiektasen_2024-06_1.pdf (zuletzt abgerufen am 02.12.2025).

,
[3]
3.)Zeitschrift ProVita, Mühlen Verlag, N. Klückmann, "Atempumpe stärken, Schleim lösen", Ausgabe 02/2025, S. 36.

,
[4]

Sekretolyse bezeichnet eine zentrale Therapieform zur Verflüssigung, Mobilisierung und Entfernung von zähem Atemwegssekret. Sie spielt insbesondere bei chronischen und angeborenen Lungenerkrankungen eine wichtige Rolle und unterstützt die Reinigung der Atemwege, die Schleimlösung im Hals sowie eine nachhaltige Erleichterung der Atmung.

Diese Seite gibt einen Überblick über Wirkweise, Indikationen, Therapieformen und den klinischen Nutzen der Sekretolyse als Bestandteil moderner Atemtherapie.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Die Sekretolyse verfolgt das Ziel, festsitzendes Atemwegssekret zu verflüssigen und dessen Abtransport zu erleichtern. Besonders relevant ist sie bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie:

  • COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
  • Mukoviszidose
  • Chronischer Bronchitis
  • Neuromuskulären Erkrankungen

Diese Patientengruppen leiden häufig unter zähem, schwer abhustbarem Schleim, meist infolge einer gestörten mukoziliären Clearance durch eingeschränkte Flimmerhärchenfunktion.

Wirkmechanismen der Sekretolyse

Die therapeutische Wirkung der Sekretolyse basiert auf mehreren komplementären Mechanismen:

  • Verflüssigung: Inhalationsgeräte befeuchten und verflüssigen das Sekret, was dessen Viskosität reduziert.
  • Mobilisation: PEP- oder OPEP-Geräte erzeugen positive Ausatemdrücke oder Vibrationen, die zähen Schleim mobilisieren und Atemwege offenhalten.
  • Transport: Hustenassistenten unterstützen den Sekrettransport durch Simulation des natürlichen Hustenreflexes.

 

Diese Maßnahmen verbessern die Lungenfunktion, optimieren die Sauerstoffversorgung, reduzieren die Atemarbeit und können gleichzeitig Infektionen vorbeugen sowie akute Symptome wie Dyspnoe lindern.

Durchführung und Ablauf

Die Durchführung der Sekretolyse erfolgt individuell angepasst und unter ärztlicher Anleitung. Dabei kommen unterschiedliche Methoden und Hilfsmittel zum Einsatz.

Inhalationsgeräte

  • Vernebeln feine Aerosole, die Schleim befeuchten und dessen Viskosität senken.
  • Unterstützen effektiv das Lösen und Abhusten von Sekreten.

PEP- und OPEP-Geräte

  • Erzeugen positiven Ausatemdruck zur Offenhaltung der Atemwege.
  • Mobilisieren zähen Schleim durch Vibrationsimpulse.

 

Hustenassistenten

  • Simulieren durch schnellen Wechsel von Über- zu Unterdruck einen natürlichen Hustenstoß.
  • Besonders geeignet für Patientinnen und Patienten, die nicht selbstständig abhusten können.

 

Nasale High-Flow-Therapie

  • Liefert befeuchtete Atemluft mit hoher Flussrate und unterstützt die mukoziliäre Clearance.
  • Fördert zusätzlich die CO₂-Elimination und reduziert Atemnot.

 

IPPB-Therapie (Intermittent Positive Pressure Breathing)

  • Erzeugt kurzzeitig positiven Atemwegsdruck.
  • Beugt Atelektasen vor und verbessert die Belüftung tiefer Lungenabschnitte.

 

HFCWO: Hochfrequentes Abklopfen der Lunge

  • Durch hochfrequente, tiefgängige Schwingungen wird festsitzendes Sekret effektiv gelöst und bewegt.
    Geräte mit HFCWO (High Frequency Chest Wall Oscillation) sind u.A. die VibraVest/ AffloVest und der Hustenassistent ComfortCough II bei Anwendung des optionalen HFCWO Gurtes.

 

💡 Tipp: Regelmäßige Anwendung ist entscheidend für den Therapieerfolg. Viele Patientinnen und Patienten profitieren von einer täglichen Sekretolyse-Atemtherapie, um Schleimlösung und Abtransport nachhaltig zu verbessern.

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Vorteile der Sekretolyse

  • Erleichterung des Abhustens von Sekret in Hals und Atemwegen
  • Verbesserung der Sauerstoffversorgung und Lungenfunktion
  • Reduktion des Infektionsrisikos
  • Steigerung der Wirksamkeit begleitender Therapien (z. B. Inhalation oder Sauerstoffgabe)
  • Erhöhte Lebensqualität durch weniger Hustenanfälle und Dyspnoe

 

Risiken und Hinweise

  • Falsche Anwendung kann zu Reizungen der Atemwege oder Druckbelastungen führen.
  • Eine ärztliche Kontrolle ist erforderlich, um Parameter und Geräteeinstellungen individuell zu optimieren.

 

Nachsorge

  • Regelmäßige Funktionskontrolle der Geräte und Überprüfung der Anwendungstechnik
  • Schulungen für Patientinnen, Patienten und Angehörige
  • Frühzeitiges Erkennen von Symptomen zur rechtzeitigen therapeutischen Intervention

Verknüpfte Krankheiten

Hier finden Sie Krankheiten zu denen diese Therapie passt. 

Krebserkrankungen
Krebserkrankungen entstehen, wenn sich Zellen unkontrolliert teilen und Tumore bilden. Diese können gutartig oder bösart…
Asthma
Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die durch eine Überempfindlichkeit der Bronchien gekennze…
COPD – chronisch obstruktive Lungenerkrankung
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine fortschreitende Erkrankung der Atemwege, die die Lebensqualit…

Verknüpfte Selbsthilfegruppen

Hier finden Sie Selbsthilfegruppen die zu dieser Therapie passen.

COPD – Deutschland e.V.

Online & Präsenz
Standort:
Duisburg
Ansprechpartner:
COPD - Deutschland e.V.
Sekretolyse - effektive Schleimlösung und Atemtherapie für mehr Lebensqualität und eine freie Atmung.

Verknüpfte Produkte

Hier finden Sie unterstützende Produkte zu dieser Therapie.

Atemtherapie

Comfort Cough II

Sekretmanagement-System mit HFCWO
Atemtherapie

LM Flow

High-Flow-System mit Kinder- und Erwachsenenmodus
Atemtherapie

OxyHaler 2.0

Mobiler Vernebler mit Mesh-Technologie

FAQ | Sekretolyse

Sekretolyse bedeutet das Lösen von festsitzendem Schleim in den Atemwegen. Ziel ist es, das Abhusten zu erleichtern und die Atmung freier zu machen.

Quelle:
1.) Deutsche Atemwegsliga e.V. (2022). Patientenratgeber Atemtherapie.
2.) Houtmeyers E, et al. (1999). Respiratory mucus: tracheobronchial clearance in health and disease. Eur Respir J, 13(5):1177–1188.

Sie erleichtert das Abhusten von Schleim, senkt das Risiko für Infekte und verbessert die Sauerstoffaufnahme – dadurch können Betroffene leichter atmen.

Quelle:
1.) Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP) Leitlinie (2020). Nichtmedikamentöse Therapie bei COPD.
2.) Pryor JA, et al. (2010). Physiotherapy and airway clearance techniques in chronic lung disease. Eur Respir J, 35(2):426–441.

Zäher Schleim kann Husten und Atemnot verstärken. Mit Sekretolyse wird der Schleim verflüssigt und gelöst, sodass er leichter abgehustet werden kann.

Quelle:
1.) Houtmeyers E, et al. (1999). Tracheobronchial clearance in health and disease. Eur Respir J.
2.) DGP Leitlinie (2020). Nichtmedikamentöse Therapie der COPD.

Die Therapie nutzt Atemtechniken, Körperhaltungen oder Geräte, um Schleim zu lockern. Dadurch werden die Atemwege besser belüftet und das Abhusten fällt leichter.

Quelle:
1.) Pryor JA, et al. (2010). Airway clearance techniques in chronic lung disease. Eur Respir J
2.) Deutsche Atemwegsliga e.V. (2022). Patientenratgeber Atemtherapie.

Hilfreich sind viel Flüssigkeit, Inhalationen mit Kochsalzlösung, Atemübungen, Bewegung und ggf. Atemhilfsgeräte. Auch Husten mit bestimmten Techniken macht das Abhusten leichter.

Quelle:
1.) DGP Leitlinie (2020). Nichtmedikamentöse Therapie bei COPD.
2.) Deutsche Atemwegsliga e.V. (2022). Patientenratgeber Atemtherapie.

1.) Dazu gehören Inhalationsgeräte, PEP-Systeme (Positive Expiratory Pressure), Vibrationsgeräte oder Hilfsmittel wie Flutter und Acapella.

Quelle:
1.) Pryor JA, et al. (2010). Physiotherapy and airway clearance techniques. Eur Respir J.
2.) DGP Leitlinie (2020). Nichtmedikamentöse Therapie der COPD.

Das hängt von der Erkrankung und den Beschwerden ab. Viele Patienten profitieren, wenn sie die Übungen oder Geräte ein- bis mehrmals täglich anwenden – am besten nach ärztlicher Empfehlung.

Quelle:
1.) Deutsche Atemwegsliga e.V. (2022). Patientenratgeber Atemtherapie.
2.) Pryor JA, et al. (2010). Airway clearance in chronic lung disease. Eur Respir J.

Ja, sie ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Schleimlösung verbessert die Atmung, lindert Atemnot und senkt das Risiko für Infekte.

Quelle:
1.) DGP Leitlinie (2020). Nichtmedikamentöse Therapie bei COPD.
2.) Spruit MA, et al. (2013). ATS/ERS Statement: Pulmonary Rehabilitation. Am J Respir Crit Care Med, 188(8):e13–e64.

Oft merkt man schon nach wenigen Minuten, dass das Abhusten leichter fällt und die Atmung freier wird. Bei regelmäßiger Anwendung verbessern sich die Beschwerden langfristig.

Quelle:
1.) Pryor JA, et al. (2010). Airway clearance techniques in chronic lung disease. Eur Respir J.
2.) Deutsche Atemwegsliga e.V. (2022). Patientenratgeber Atemtherapie.

Risiken sind selten. Manche Menschen verspüren Hustenreiz, leichte Atemnot oder Kreislaufbelastung. Richtig angewendet ist die Methode aber sicher und gut verträglich.

Quelle:
1.) DGP Leitlinie (2020). Nichtmedikamentöse Therapie der COPD.
2.) Pryor JA, et al. (2010). Physiotherapy and airway clearance techniques. Eur Respir J.
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