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Biphasische Kürass-Beatmung

Hayek RTX Brustpanzer für effektive Atemunterstützung

Die biphasische Kürass-Beatmung (BCV) ist eine moderne, nicht-invasive Methode zur Atemunterstützung. Sie kommt zum Einsatz, wenn die eigene Atmung geschwächt ist – etwa bei chronischen Lungenerkrankungen oder neuromuskulären Erkrankungen. Statt einer Maske oder eines Beatmungsschlauchs wird ein Brustpanzer (Kürass) verwendet, der sanft wechselnden Druck auf den Brustkorb ausübt. Dadurch wird die natürliche Atmung unterstützt – ganz ohne Intubation oder Narkose.

Warum hilft die Kürass-Beatmung beim Atmen?

Die Kürass-Beatmung hilft dem Brustkorb, sich zu bewegen.
Sie zieht den Brustkorb leicht nach außen – dann kommt Luft hinein.
Sie drückt den Brustkorb leicht zusammen – dann geht die Luft wieder heraus.
So wird das Atmen leichter, auch wenn die Muskeln schwach sind.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Die biphasische Kürass-Beatmung arbeitet nach einem Prinzip, das an die historische „Eiserne Lunge“ erinnert – jedoch in kompakter, moderner Form.

Der Brustpanzer wird um den Brustkorb gelegt und über einen Schlauch mit dem Beatmungsgerät verbunden.

Das Gerät verändert den Druck im Kürass abwechselnd:

  • Unterdruck zieht den Brustkorb nach außen – die Luft strömt ein (Einatmung).
  • Überdruck drückt den Brustkorb leicht zusammen – die Luft wird ausgeatmet (Ausatmung).

Diese rhythmische Drucksteuerung fördert eine natürliche, gleichmäßige Atmung und kann individuell angepasst werden.

Die Methode eignet sich für Kinder und Erwachsene, z. B. bei:

  • COPD (chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung)
  • neuromuskulären Erkrankungen wie ALS oder SMA
  • Atemstillstand oder Atemschwäche nach Operationen
  • Verletzungen an Kopf, Wirbelsäule oder Brustkorb
  • zystischer Fibrose (Mukoviszidose)

Sie wird sowohl im Krankenhaus als auch in der Langzeitbehandlung zu Hause eingesetzt – besonders, wenn andere Beatmungsformen an ihre Grenzen stoßen.

 

Durchführung und Ablauf

Vor Beginn der Therapie wird der Kürass individuell angepasst.

Er wird auf den Brustkorb gelegt und mit einem flexiblen Schlauch an das Hayek RTX Beatmungsgerät angeschlossen. Das Gerät steuert die Druckverhältnisse computergestützt, sodass die Atmung regelmäßig und natürlich erfolgt.

Ein großer Vorteil:

Die biphasische Kürass-Beatmung funktioniert ohne Maske oder Tubus – die Patientin oder der Patient kann wach bleiben, sprechen und essen.

Dadurch eignet sich das Verfahren besonders gut für lange Behandlungszeiträume oder zur Entwöhnung von einer herkömmlichen Druckbeatmung.

Zusätzlich bietet das System eine Sekretlöser-Funktion (Sekretolyse):

  • Im ersten Schritt werden feine Druckschwankungen erzeugt, um zähen Schleim zu verflüssigen.
  • Im zweiten Schritt hilft das Gerät aktiv beim Abhusten, indem es Vibrationen einsetzt.

Das erleichtert die Reinigung der Atemwege und verbessert die Lungenbelüftung – besonders bei Menschen mit eingeschränkter Hustenfunktion.

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Vorteile:

  • Keine Maske oder Intubation notwendig
  • Atmung bleibt natürlich und komfortabel
  • Keine Sedierung (Beruhigung oder Narkose) nötig
  • Verbesserte Lungenbelüftung und Schleimlösung
  • Weniger Druckstellen und Hautreizungen im Gesicht
  • Kommunikation und Bewusstsein während der Behandlung

Mögliche Risiken:

  • Hautirritationen durch den Brustpanzer
  • Undichte Stellen bei unpassendem Sitz
  • In seltenen Fällen unzureichende Beatmungswirkung bei falscher Einstellung

Diese Risiken lassen sich durch eine gute Anpassung und ärztliche Überwachung vermeiden.

Nach jeder Behandlung sollte eine ärztliche Kontrolle erfolgen, um die Wirksamkeit zu prüfen und die Einstellungen gegebenenfalls anzupassen.

Langfristig kann die biphasische Kürass-Beatmung mit dem Hayek RTX die Lebensqualität deutlich verbessern, da sie sanft, effektiv und gut verträglich ist.

Quellen:

[1] Windisch W., Nichtinvasive Beatmung in der klinischen Praxis, Dtsch Med Wochenschr 2021

,
[2] Chatwin M. et al., Non-invasive ventilation in neuromuscular disorders, Thorax 2020

,
[3] Hayek Medical, RTX Biphasic Cuirass Ventilation System – Technical Overview

Die biphasische Kürass-Beatmung (BCV) ist ein modernes, nichtinvasives Verfahren zur mechanischen Atemunterstützung, das eine physiologische Form der Beatmung ermöglicht. Sie wird eingesetzt, wenn die Spontanatmung aufgrund pulmonaler oder neuromuskulärer Erkrankungen unzureichend ist.

Anstelle eines endotrachealen Tubus oder einer Maske kommt ein Brustpanzer (Kürass) zum Einsatz, der zyklisch wechselnde Druckverhältnisse auf den Thorax ausübt. Dadurch werden Inspiration und Exspiration auf natürliche Weise unterstützt – ohne Intubation, Sedierung oder invasive Eingriffe.

Das Verfahren bietet insbesondere für chronisch ventilationspflichtige oder weaningresistente Patientinnen und Patienten eine schonende Alternative zu konventionellen Druckbeatmungen.

Wirkweise und Anwendungsgebiete

Das Funktionsprinzip der biphasischen Kürass-Beatmung orientiert sich am Konzept der historischen „Eisernen Lunge“, jedoch in kompakter, computergesteuerter Form.

Ein flexibler Brustpanzer wird hermetisch um den Thorax gelegt und über einen Schlauch mit dem Hayek RTX Beatmungsgerät verbunden. Das Gerät erzeugt alternierende Druckphasen:

  • Unterdruckphase (Inspiration): Der Brustkorb wird nach außen gedehnt, Luft strömt in die Lunge.
  • Überdruckphase (Exspiration): Der Brustkorb wird sanft komprimiert, die Ausatmung wird unterstützt.

Diese biphasische Drucksteuerung ermöglicht eine naturnahe Ventilation mit aktiver Ein- und Ausatmung, wodurch sowohl Oxygenierung als auch CO₂-Elimination verbessert werden.

Indikationen

Die BCV eignet sich für Kinder und Erwachsene mit:

  • chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) mit dynamischer Überblähung
  • neuromuskulären Erkrankungen (z. B. ALS, SMA, Muskeldystrophien)
  • postoperativer oder posttraumatischer Ateminsuffizienz
  • restriktiven Thoraxdeformitäten
  • zystischer Fibrose (Mukoviszidose)
  • Atemstillstand oder insuffizienter Spontanatmung

Die Anwendung erfolgt sowohl in der akuten Intensivtherapie als auch in der außerklinischen Langzeitbeatmung, insbesondere wenn andere Beatmungsformen (z. B. Masken- oder invasive Beatmung) kontraindiziert oder schlecht toleriert werden.

 

Durchführung und Ablauf

Vor Therapiebeginn erfolgt eine individuelle Anpassung des Kürasses an die anatomischen Gegebenheiten. Der Kürass wird eng anliegend, aber komfortabel positioniert und über einen Verbindungsschlauch mit dem Hayek RTX gekoppelt.

Das Beatmungsgerät steuert die Druckverhältnisse computergestützt, synchron zur Atmung. Frequenz, Druckamplitude und Inspirations-/Exspirationszeiten werden patientenindividuell eingestellt.

Therapieablauf

  • Initiale Einstellung: Parameter werden auf Grundlage der klinischen und spirometrischen Befunde festgelegt.
  • Beatmung: Das Gerät erzeugt biphasische Druckschwankungen, die die natürliche Atmung nachbilden.
  • Überwachung: Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz und Exspirationsvolumen werden kontinuierlich kontrolliert.

Ein wesentlicher Vorteil ist die vollständige Nichtinvasivität:

Die Patientin oder der Patient bleibt wach, kann sprechen, essen und interagieren, da keine Maske oder Intubation erforderlich ist.

Sekretolyse-Funktion

Das Hayek RTX verfügt über eine integrierte Sekretmanagement-Funktion zur Unterstützung der mukoziliären Clearance:

  • Phase 1: Feine Druckoszillationen verflüssigen bronchiales Sekret.
  • Phase 2: Vibrationsimpulse fördern das Abhusten und verbessern die Bronchialdrainage.

Diese Kombination aus Beatmung und Sekretolyse trägt maßgeblich zur Lungenbelüftung und Infektionsprophylaxe bei – insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit eingeschränkter Hustenfunktion.

 

Vorteile, Risiken und Nachsorge

Vorteile

  • Keine Intubation oder Maskenpflicht – dadurch hohe Akzeptanz
  • Physiologische, komfortable Atmung ohne Sedierung
  • Verbesserte Lungencompliance und Ventilationshomogenität
  • Effektive Sekretmobilisation und Reduktion von Atelektasen
  • Erhalt der Kommunikationsfähigkeit und Spontanatmung
  • Reduziertes Risiko für ventilatorassoziierte Pneumonie (VAP)
  • Sehr gut geeignet für Langzeitanwendung und Weaning-Prozesse

Risiken und mögliche Komplikationen

  • Lokale Hautirritationen oder Druckstellen unter dem Kürass
  • Undichtigkeiten bei unzureichender Passform (Druckverlust)
  • Suboptimale Beatmungseffektivität bei falscher Druckeinstellung

Diese Risiken sind in der Regel reversibel und können durch fachgerechte Anpassung, regelmäßige Kontrolle und Hautpflege minimiert werden.

Nachsorge und Verlaufskontrolle

Eine kontinuierliche medizinische Begleitung ist essenziell. Sie umfasst:

  • Regelmäßige Kontrolle der Beatmungsparameter und Blutgaswerte
  • Überprüfung der Passform und Dichtigkeit des Kürasses
  • Dokumentation von SpO₂, Atemfrequenz und Sekretmengen
  • Schulung von Pflegepersonal und Angehörigen im Umgang mit dem Gerät

Bei häuslicher Anwendung kann die Therapie telemedizinisch überwacht und bei Bedarf angepasst werden.

 

Fazit

Die biphasische Kürass-Beatmung mit dem Hayek RTX ist eine innovative, patientenschonende Methode zur nichtinvasiven Atemunterstützung. Sie kombiniert hohe Effektivität mit Komfort und Sicherheit – ohne die Belastungen klassischer Druckbeatmungen.

Durch die Möglichkeit der aktiven Ein- und Ausatmung, der integrierten Sekretolyse und des nichtinvasiven Ansatzes bietet sie eine wertvolle Option für Patientinnen und Patienten mit respiratorischer Insuffizienz unterschiedlicher Genese.

Für das medizinische Fachpersonal stellt sie eine evidenzbasierte, flexible und physiologische Beatmungsform dar, die sowohl in der Akuttherapie als auch in der Langzeitversorgung neue Perspektiven eröffnet.

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Hayek RTX

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FAQ | Biphasische Kürass-Beatmung

Heute werden die meisten Menschen mit modernen Beatmungsgeräten unterstützt, die über Maske oder Schlauch arbeiten. Eine weitere Alternative ist die biphasische Kürass-Beatmung, die – ähnlich wie die eiserne Lunge – die Atmung von außen unterstützt.

Quelle: Iron Lung – Überblick, https://en.wikipedia.org/wiki/Iron_lung (Abrufdatum 04.12.2025); Hayek Medical, Biphasische Kürass-Beatmung, https://www.hayekmedical.com/biphasische_kurass_beatmung/ (Abrufdatum 04.12.2025)

Die eiserne Lunge wurde nach und nach durch moderne Überdruck-Beatmungsgeräte ersetzt, die über Maske oder Tubus arbeiten. Zudem machte die Polio-Impfung die große Nutzung der eisernen Lunge überflüssig.

Quelle: Iron Lung – Historische Entwicklung, https://en.wikipedia.org/wiki/Iron_lung (Abrufdatum 04.12.2025)

Als Nachfolger gelten heutige Beatmungsgeräte in Klinik und Heimbeatmung. Für einige Patienten gibt es außerdem moderne negative Drucksysteme wie die Kürass-Beatmung, die das Prinzip der eisernen Lunge kleiner und flexibler fortführt.

Quelle: Cuirass Ventilation – Review, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1441277223015661 (Abrufdatum 04.12.2025)

Ja. Moderne Beatmungsgeräte lassen sich sehr genau einstellen und sind vielseitiger. Die Kürass-Beatmung kann zusätzlich eine Option sein, wenn eine Beatmung ohne Maske oder Schlauch gewünscht oder besser verträglich ist.

Quelle: Cuirass Ventilation – Review, https://www.researchgate.net/publication/7229815_Cuirass_ventilation_A_review_and_update (Abrufdatum 04.12.2025)

Früher gab es noch keine modernen Beatmungsgeräte. Die eiserne Lunge war damals die einzige Möglichkeit, Menschen mit gelähmter Atemmuskulatur, zum Beispiel nach Polio, langfristig zu unterstützen.

Quelle: Exovent – Geschichte der negativen Druckbeatmung, https://www.exovent.org/history/ (Abrufdatum 04.12.2025)

Er nutzte eine spezielle Atemtechnik, mit der er kurze Zeit außerhalb der eisernen Lunge auskam. Die meiste Zeit war er jedoch lebenslang auf das Gerät angewiesen.

Quelle: Paul Alexander – Biografische Übersicht, https://en.wikipedia.org/wiki/Paul_Alexander_%28polio_survivor%29 (Abrufdatum 04.12.2025)

Menschen in der eisernen Lunge waren dauerhaft liegend. Die Pflege erfolgte daher ähnlich wie bei bettlägerigen Patienten, zum Beispiel mit Steckbecken oder Urinflaschen.

Quelle: Polio Network, Iron Lung and ICU Development, https://polionetwork.org (Abrufdatum 04.12.2025)

Wichtig sind unter anderem Atemfrequenz, Atemzugvolumen, Druckeinstellungen und der Sauerstoffanteil der Luft. Diese werden immer individuell vom Behandlungsteam festgelegt.

Quelle: UCSF Hospital Handbook, Mechanical Ventilation Basics, https://hospitalhandbook.ucsf.edu/04-mechanical-ventilation/04-mechanical-ventilation (Abrufdatum 04.12.2025)

Dazu gehören Beatmungsmodus, Atemfrequenz, Atemzugvolumen, Druckeinstellungen, Sauerstoffkonzentration und PEEP. Sie bestimmen gemeinsam, wie stark die Atmung unterstützt wird.

Quelle: Respiratory Therapy Zone, Ventilator Settings Overview, https://www.respiratorytherapyzone.com/ventilator-settings/ (Abrufdatum 04.12.2025)

Nein. BiPAP ist normalerweise eine Form der nichtinvasiven Beatmung und wird über eine Maske angewendet. Ein Schlauch in der Luftröhre ist dafür nicht nötig.

Quelle: Cleveland Clinic, BiPAP Overview, https://my.clevelandclinic.org/health/treatments/24970-bipap (Abrufdatum 04.12.2025)
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